Schafhaltung als Alternative nimmt zu

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Auch wenn der Pro-Kopfverbrauch von Lammfleisch mit 1,2 kg jährlich noch weit hinter anderen Fleischsorten liegt, ist in den letzten Jahren ein leicht steigender Absatz bemerkbar. Beliebt ist dabei vor allem das Fleisch von jüngeren Tieren, weil die Tiere mit zunehmenden Alter vermehrt Fett ansetzen und sich durch die Geschlechtsreife der “schöpserne” Geschmack entwickelt.

Trend geht in Richtung Professionalisierung

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Oberösterreichs Bauern reagieren auf diesen Trend. “Das zeigt die markante Zunahme an Umstellungsberatungen”, sagt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Für Landwirte kann die Schafhaltung eine interessante Alternative sein: Die Stallbauten sind relativ kostengünstig zu realisieren, die Arbeitsbelastung durch die Weidehaltung geringer und flexibler im Vergleich zu anderen Tierhaltungen.

In Oberösterreich gibt es etwa 3000 schafhaltende Betriebe mit insgesamt 64.000 Schafen. 70 Prozent davon werden zur Erzeugung von Lammfleisch gehalten. Etwa 150 Bauern halten Milchschafe. Die Schafhaltung ist sehr kleinstrukturiert, knapp 3/4 der Betriebe halten weniger als 20 Tiere. Die insgesamt meisten Schafe stehen aber in jenen Betrieben ab einer Grööe von 50 Tieren. Der Durchschnittsbestand dieser 281 Betriebe liegt bei 124 Tieren.

“Das ist auch die Betriebsgrööe, in der Neueinsteiger zu finden sind”, sagt Johann Perner, Obmann des oö. Schafzuchtverbandes. Insgesamt lasse sich eine zunehmende Professionalisierung in der Schafhaltung feststellen: “Die Haupterwerbsbetriebe in der Schafhaltung werden mehr.” Groöen Wert legt man auf eine verbesserte Fruchtbarkeit, um den Ertrag zu steigern. Durchschnittlich werden in Österreich 2,2 Lämmer pro Mutterschaf und Jahr geboren, in Deutschland sind es 0,75.

Dem Verband ist es neben der Beratung wichtig, Absatzmöglichkeiten für Lammfleisch zu schaffen. Das ist vor allem für jene Betriebe essentiell, die keine Möglichkeit der Direktvermarktung haben. Über die Schaf- und Ziegenbörse wird das Fleisch direkt an den Lebensmittelhandel verkauft.

“Die Preisentwicklung ist sowohl bei bio als auch konventionell positiv”, sagt Matthias Pleschberger, Geschäftsführer der österreichischen Schaf- und Ziegenbörse (ÖSZB). Der Preis liegt bei etwa 2,20 Euro (konventionell) bzw. 3,30 Euro (bio) pro kg Lebendgewicht (Durchschnitt Österreich, siehe Grafik), das Preisband reicht aber in OÖ bis 2,90 Euro. Etwa 50 Prozent des Lammfleisches werden über die Direktvermarktung abgesetzt. Dort können naturgemäö deutlich höhere Preise erzielt werden.

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