Viele Male hat die Saatbau Linz ihre Ausrichtung und Strategie ändern müssen, um sich auf den wechselnden Märkten positionieren zu können. „Wir leben den Wandel“ wurde daher als Motto bzw. Botschaft des heurigen Jubiläumsjahres auserkoren.

Gründung vor 70 Jahren

Begonnen hat alles vor genau siebzig Jahren, am 22. Mai 1950. Durch die Verschmelzung von fünf regional geführten Einzelgenossenschaften entstand die „Saatbau Linz eGen“. Primäres Ziel und Triebfeder für die Gründung war die Bedarfsdeckung der heimischen Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sicherzustellen. Der Wiederaufbau des Landes sollte so unterstützt werden.   

Die wichtigste Feldkultur zu dieser Zeit war die Kartoffel. Da heimisches Zuchtmaterial in den Wirren des Krieges verloren ging, begann die Genossenschaft 1950 mit der Neuzüchtung von Kartoffelsorten im Mühlviertel. Bis zum Ende der 1980er-Jahre war die stärkehaltige Knolle eines der wichtigsten Standbeine der Firma, bevor produktivere Kulturen sie verdrängten.

Um sich der Abhängigkeit  von Importen zu entziehen, wurde in den Anfangsjahren auch mit der Eigenzüchtung von Getreide und Futterpflanzen in Reichersberg gestartet. Erreicht war das Ziel 20 Jahre später, 1970.

Zu dieser Zeit stieg das Pflanzenzuchtunternehmen auch in die Saatmaisproduktion ein. Heute ist Mais, nicht zuletzt aufgrund vielbeachteter Züchtungserfolge, das absatzstärkste Produkt der Saatbau.

Internationale Expansion

Mit Anbruch des neuen Jahrhunderts wurden die Weichen für eine Expansion in Richtung internationale Märke gestellt. Dazu wurden die Züchtungsaktivitäten bei Getreide, Soja und Raps mit jenen der „Probstdorfer Saatzucht“ gebündelt – die „Saatbau Donau“ war gegründet.

Mit fortschreitendem Klimawandel begann man das Kulturartenspektrum hin zu Pflanzen mit einem höheren Wärmebedarf zu verschieben. Eine Kulturart, die besonders gut mit hohen Durchschnittstemperaturen zurechtkommt, ist die Sojabohne. Indem die Saatbau das Potenzial der Pflanze erkannt hat, gelang es ihr Kunden in ganz Europa zu gewinnen. Mittlerweile mischt das Unternehmen an der Spitze des europäischen Marktes mit und ist auch dank des breiten Portfolios international gesehen wettbewerbsfähig.

Das Vertriebsnetz umspannt neben Europa auch weite Teile Asiens, sodass knapp zwei Drittel des Saatgutabsatzes außerhalb der Grenzen Österreichs getätigt wird.

Neben der traditionellen Pflanzenzüchtung und der Saatgutproduktion beschäftigt sich die in Oberösterreich ansässige Genossenschaft auch mit der Züchtung von GVO-freiem Raps, Sojabohnen und Mais sowie der Produktion von Gewürzen und Backsaaten. 

Erfolgsgeschichte geht weiter

All diese Meilensteine vor Augen, kann man nur von eine Erfolgsgeschichte sprechen. Doch nicht nur der Blick in die Vergangenheit stellt zufrieden. Die Saatbau und ihre 16 Tochterunternehmen sehen auch der Zukunft positiv entgegen. Aus der Firmenzentrale in Leonding heißt es: „Wir sind optimistisch, unsere Position in der europäischen Agrar- und Ernährungswirtschaft zu festigen und den höchst unterschiedlichen Ansprüchen am internationalen Markt gerecht zu werden, ohne die Interessen regionaler Landwirte zu vernachlässigen.“

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AUTORElisabeth Hasl
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