Bei der Generalversammlung der oö. Rübenbauerngenossenschaft gaben Obmann Martin Bäck und Geschäftsführer Martin Peterseil einen Rückblick über das vergangene Jahr.
Knapp ein Viertel der bundesweiten Rübenmenge kam 2024 aus dem Land ob der Enns. Der Ertrag lag mit 92,2 Tonnen pro Hektar um 18 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Der bereinigte Zuckergehalt war mit 13,6 Prozent „auf einem historisch tiefen Niveau“.
Die Anbaufläche werde heuer auch in Öberösterreich dementsprechend zurückgehen. Beim Rübenbauernverband wird damit gerechnet, dass kleinere Betriebe mit weniger Lieferrechten über kurz oder lang nicht alle in der Produktion bleiben werden.
Österreichs Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger sprach über die politischen Herausforderungen am Zuckermarkt – mehr dazu https://bauernzeitung.at/ruebenbauern-bangen-um-den-zuckerstandort/
Landsleute: Er gibt immer alles für die Rübe

genossenschaft
Seit mittlerweile drei Jahren führt Martin Peterseil die Geschäfte der oberösterreichischen Rübenbauerngenossenschaft. „Meine Aufgabe sehe ich in der Mitarbeit an einer gut funktionierenden Zuckerrübenproduktion natürlich mit speziellem Augenmerk auf die Interessen der oberösterreichischen Zuckerrübenbauern“, so der 50-Jährige.
Die Begeisterung für die Landwirtschaft wurde Peterseil bereits in jungen Jahren mitgegeben. Nach der landwirtschaftlichen Fachschule Gießhübl absolvierte er die Matura am Francisco Josephinum Wieselburg. Gemeinsam mit seiner Frau Romana bewirtschaftet der dreifache Familienvater einen konventionellen Marktfruchtbetrieb in Ried in der Riedmark, auf dem Mais, Weizen, Soja und wie könnte es anders sein, natürlich auch Zuckerrüben angebaut werden.
Herausforderungen für die Rübenbauern
Die Rübenbauern stehen derzeit vor großen Herausforderungen. Die europäische Zuckerindustrie befindet sich im Wandel, was auch direkte Auswirkungen auf den Rübenanbau in Oberösterreich hat. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, die den Agrarsektor stark beeinflussen. „Wir müssen die richtigen Maßnahmen setzen, um auch in Zukunft einen Platz am Weltmarkt zu haben“, betont Peterseil. Trotz aller Hürden verfolgt Peterseil einen klaren Kurs: eine zielorientierte Zusammen-arbeit auf Augenhöhe, um gemeinsame Interessen durchzusetzen und ein positives Umfeld für die Bäuerinnen und Bauern zu gestalten.
Seine Hauptaufgabe sieht er in der Betreuung der Mitglieder: „Es geht darum optimale Voraussetzungen für den Rübenanbau zu schaffen soweit wir es selber in der Hand haben und nicht von globalen Marktmechanismen abhängig sind. Es ist eine sinnvolle Tätigkeit, die es mir ermöglicht, für viele Ackerbaubetriebe in Oberösterreich etwas zu gestalten“, erklärt Peterseil, der immer alles für die Rübe gibt.
Musikalischer Vizebürgermeister
Neben seinen beruflichen Verpflichtungen engagiert sich Peterseil auch in der Kommunalpolitik als Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde. In seiner Freizeit genießt er vor allem die Zeit mit der Familie. Eine weitere Herzensangelegenheit ist die Musik: Viele Jahre war er Kapellmeister, heute ist er als Flügelhornist aktiv und trägt damit auch zur kulturellen Vielfalt in der Region bei.