Rindermarkt KW 23/’22: Nun leiden auch die Kuhpreise

Preisdruck in allen Kategorien. Die Marktlage bei Schlachtrindern ist EU-weit herausfordernd. Der Absatz ist durch Kaufzurückhaltung der Konsumenten geprägt.
In Deutschland dürften die Umsätze um ca. 30 % eingebrochen sein. Bei Jungstieren wurden Preisrücknahmen von bis zu einem Euro pro Kilogramm schlagend. Der Abschwung sollte sich im Juni aber wieder stabilisieren.
Auch im Verarbeitungsbereich war die Nachfrage in den vergangenen Wochen deutlich reduziert. Dies hat insbesondere den Bio-Bereich betroffen und zog die Bio-Zuschläge in Mitleidenschaft.

In Österreich ist das Angebot an Jungstieren steigend, bei einer verhaltenen Nachfrage seitens des LEH. Bei Rindfleisch gab es in den vergangenen Wochen kaum Aktionen, was wesentlich zur Kaufzurückhaltung beigetragen hat. Im Großhandel bemerken wir zusehens wieder die Konkurrenz der billigen südamerikanischen Ware, welche zusätzlichen Preisdruck erzeugt. Die Jungstiernotierung bleibt auch für die laufende Woche ausgesetzt.
Die Schlachtkuhvermarktung gestaltet sich seit zwei Wochen ebenfalls schwieriger. Vor allem im Export ist die Situation bei Verarbeitungsrindfleisch angespannt, die Kontingente Richtung Schweiz wurden halbiert. Die Schlachtkuhpreise tendieren nach unten. Davon betroffen sind auch Schlachtkalbinnen, die ebenfalls in der Preisbildung etwas zu Schwäche neigen.
Bei Schlachtkälbern sind die Preise stabil.

Preiserwartungen netto für KW 23/’22 (6. bis 12. Juni)

(Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise in Euro/kg, exkl. MwSt., ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen!)

Jungstier HK R2/3                                       k.N.    (KW16: 4,62)

Kalbin HK R2/3                                           3,85   (–0,07)

Kuh HK R2/3                                               3,66  (–0,10)

Schlachtkälber HK R2/3                               5,85    (=)

Werner Habermann, Arge Rind

 

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QuelleH.M.
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