Regionalitätsgütesiegel für öffentliche Küchen

Tirol setzt auf Auszeichnung für die Verwendung heimischer Produkte – auch für Großküchen. Dabei baut Tirol auf das Bekenntnis der Betriebe zur Regionalität. Lassen wir die Kirche im Dorf, das Schnitzel am Teller und konzentrieren wir uns bei der Herkunftskennzeichnung von heimischen Lebensmitteln auf sinnvolle Regelungen zum Wohle der Konsumentinnen und Konsumenten und der Tiroler Landwirtschaft“, kommentiert Agrarlandesrat Josef Geisler die aktuelle Diskussion um die Herkunftskennzeichnung und plädiert für Ehrlichkeit auf allen Seiten: „100 Prozent Tirol auf dem Teller gibt es nicht. Daran ändert auch keine Kennzeichnung etwas. So aufrichtig müssen wir sein.“

Bekenntnis zur Regionalität

Daher setze man in Tirol nicht auf die Herkunftskennzeichnung einzelner Zutaten bei jedem Gericht auf der Speisekarte, sondern bewerte das mit Einkaufsdaten für Tiroler Erzeugnisse hinterlegte Bekenntnis von Betrieben zur Regionalität. Was über die Auszeichnung von Gastronomiebetrieben und Gastrogroßhändlern mit dem w „Bewusst Tirol“ seit mehr als fünf Jahren von der Agrarmarketing Tirol gemacht wird, wird nun auf die öffentlichen Küchen ausgeweitet. „Wer bei den einzelnen Produktgruppen über das Jahr gesehen einen bestimmten Anteil heimischer Produkte erreicht, wird ab dem heurigen Frühjahr mit dem neuen Regionalitätsgütesiegel für öffentliche Küchen ausgezeichnet“, erklärt LHStv. Josef Geisler. Nahezu alle öffentlichen Einrichtungen mit einer eigenen Küche haben sich an der Regionalitäts-offensive des Landes beteiligt und legen der Agrarmarketing Tirol bereits die Daten über ihre Lebensmitteleinkäufe offen. Durch das Monitoring ist auch ein Etikettenschwindel ausgeschlossen.

Praktische und benutzerfreundliche Lösung

„Mit unserem betrieblichen Regionalitätsansatz verhindern wir, dass zusätzlich zum Buchstabensalat der Allergenverordnung auch noch eine Landkarte auf den heimischen Speisekarten abgedruckt werden muss“, sieht Geisler im Tiroler Weg eine praktikable und auch „benutzerfreundliche“ Lösung im Sinne aller Beteiligten.

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AUTORAnton Leitner
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2. März 2017