Mit der Einmalzahlung von 1500 Euro senden wir an unsere Rinderbetriebe ein klares Zeichen. Wir haben eure schwierige
Situation erkannt, aber wir möch-
ten, dass ihr weitermacht“, erklärte Max Hiegelsberger anlässlich der
Bekanntgabe einer vom Land Oberösterreich finanzierten Sonderprämie für 1058 QPlus-Rind-Betriebe. Dafür stellt das Land 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Zusätzlich zur sogenannten QPlus-Top-Up-Zahlung soll das gleichnamige Qualitätsprogramm ausgebaut werden. Die Herkunftskennzeichnung wird die Marktposition der Mäster im Inland zusätzlich stärken.

Einkommensrückgänge: Hilfe kommt zur rechten Zeit

Ohne Zweifel, die vergangenen Jahre gestalteten sich für die heimischen Rindfleischproduzenten herausfordernd. Erst Änderungen bei den GAP-Ausgleichszahlungen, dann Marktverwerfungen durch Mercosur bzw. Brexit und schließlich die Corona-Krise. „Die Konsequenz daraus ist, dass die Einkünfte der Rindermastbetriebe um 12,4 Prozent rückläufig sind“, so Rinderbörse-Geschäftsführer Johannes Minihuber. Die unzufriedenstellende Einkommenssituation zeige sich aber auch in den gesunkenen Produktionszahlen. „Im ersten Halbjahr 2021 lagen die Jungstier-Schlachtzahlen um vier Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.“

Maßnahmen wie die Ende August ausbezahlte QPlus-Top-Up-Zahlung von 1500 Euro pro teilnehmenden Betrieb sowie der generelle Ausbau des Qualitätsprogramms erfolgen daher zu rechten Zeit. „Wichtig ist, dass die Unterstützung direkt beim Landwirt ankommt“, betont Minihuber.

Höhere De-Minimis-Förderung für QPlus-Rind-Betriebe

Ab dem nächsten Jahr stehen für Rindermäster und Mutterkuhhalter zudem erhöhte De-Minimis-Fördermittel bereit – vorausgesetzt sie nehmen am QPlus-Programm teil. (Details siehe Infokasten vis-a-vis). Damit soll der Wunsch der Konsumenten nach heimischen Qualitätsrindfleisch wirtschaftlich genutzt werden. „Besonders Edelstücke regionaler Herkunft laufen Importprodukten immer mehr den Rang ab. Diese Entwicklung wollen wir mit verstärkter Unterstützung der Qualitätsproduktion weiter vorantreiben“, erklärt Hiegelsberger.

In diesem Zusammenhang ist die rasche Umsetzung der Herkunftskennzeichnung von zentralem Interesse. Nur so kann auch das langfristige Ziel von höheren Erzeugerpreisen für die Bauern erreicht werden.

Qplus-Rind 2022
Voraussetzung: AMA-Gütesiegelvertrag im Bereich Rindermast, Mutterkuhhaltung bzw. als Bio-Betrieb
Leistung: Datenerhebung und Auswertung von Leistungskennzahlen wie Tageszunahmen, Handelsklasse etc.
Fördersätze: sind abhängig von der jährlich vermarkteten Rinderzahl. Ab dem kommenden Jahr erhöht sich die De-Minimis-Förderung jedoch für alle Betriebe. Die Spannweite reicht von einer Prämie von 1000 Euro bis hin zu einer Maximalprämie von 2400 Euro.

- Bildquellen -

  • Artgerechte Tierhaltung Kuh Mit Kalb: goldbany – stock.adobe.com
- Werbung -
AUTORElisabeth Hasl
Vorheriger ArtikelSelbstständig und erfolgreich
Nächster ArtikelWahlprogramm: OÖVP steht „für sichere Jahre“