Praxisnahe Lösungen bei Wolf und Entwaldungsverordnung gefordert

Die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes sowie das Bürokratiemonster EU-Entwaldungsverordnung waren Gegenstand der Exkursion des EU-Petitionsausschusses in Österreich.

Jährlich wachsen in Österreich knapp 30 Millionen Kubikmeter Holz nach. Das entspricht circa einem Kubikmeter Holz pro Sekunde.

Der Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments hat kürzlich eine dreitägige Exkursion in Österreich absolviert, bei der auch der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber mit dabei war. Dabei ging es vor allem um die Senkung des Schutzstatus des Wolfes und um die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung. Die Abgeordneten aus den verschiedensten EU-Ländern konnten sich dabei ein Bild der aktuellen Situation und der möglichen Auswirkungen der EU-Gesetzgebung machen.

Wolf ist ernste Bedrohung für Almwirtschaft

„Unsere Almen sind keine un­berührte Natur, sondern über Generationen gewachsene
Kulturlandschaften, die durch kleinstrukturierte, traditio­nelle Landwirtschaft erhalten bleiben genau das muss auch auf EU-Ebene besser verstanden werden“, betonte der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber, der weiter ausführt: „Der Wolf stellt eine ernste Bedrohung für die traditionelle Almwirtschaft dar. In Österreich haben wir eine kleinteilige Agrarstruktur Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune lassen sich vielerorts schlicht nicht realisieren. Wenn Almen aufgegeben werden, hat das weitreichende Folgen für die Landwirtschaft, den Tourismus und das ökologische Gleichgewicht.“

Der Bauernbund setze sich daher weiterhin für eine europaweite Zählweise auf Populationsebene etwa im gesamten Alpenraum sowie für eine Änderung des Schutzstatus ein. Die gute Zusammenarbeit in der ARGE Alp zeige, dass koordinier­te Maßnahmen möglich sind.

In Österreich haben wir eine kleinteilige Agrarstruktur. Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune lassen sich vielerorts schlicht einfach nicht realisieren. Alexander Bernhuber Abgeordneter zum EU-Parlament

Zentrales Thema: Entwaldungsverordnung

Aber auch die EU-Entwaldungsverordnung war ein wesentliches Thema beim Besuch der Parlamentarier. „Niemand stellt das Ziel, die Entwaldung im Regenwald zu stoppen, in Frage. Die EU-Entwaldungsverordnung ist allerdings für diesen Zweck völlig untauglich und ist im Gegenteil sogar ein Bürokratiemonster für heimische Waldbesitzer und Unternehmen, die mit der Entwaldung in Südamerika nichts zu tun haben“, so der Obmann des Österreichischen Waldverbandes Rudolf Rosenstatter. „Denn sie alle müssten nachweisen, dass ihr Holz aus entwaldungsfreier Forstwirtschaft in Österreich stammt, wo es überhaupt keine Entwaldung gibt. Gerade das Gegenteil ist der Fall, wo doch der Wald in Österreich jährlich um 3500 Fußballfelder wächst.“

Rosenstatter erwartet sich in der gesamten Wertschöpfungskette Holz dringend, dass hier die umfangreichen Registrierungspflichten massiv durchforstet werden. „Es darf nicht sein, dass kleinstrukturierten Waldbesitzern und unseren heimischen Betrieben durch unnötige Bürokratie ohne jeglichen Mehrwert Prügel zwischen die Beine geworfen werden“, lautet seine Forderung.

Auch die Mitglieder des EU-Petitionsausschusses unter ihnen Abgeordnete aus Polen und Schweden bestätigten den dringenden Handlungsbedarf. Sie sehen in ihren Ländern ähnliche Herausforderungen wie in Österreich und betonten die Wichtigkeit konsequenter, praktikabler und rasch umsetzbarer Lösungen.

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  • Tanne Naturverjuengung 1 ID53946: agrarfoto.com
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AUTORred TME
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