Perspektiven für junge Agrarier

Die Frage, wie die Zukunft der Landwirtschaft aussieht und wie man diese mitgestalten kann, stand kürzlich im Mittelpunkt beim fünften Educa-Modul.

Im heurigen Jahr fand bereits das fünfte Ausbildungsmodul der Educa-Reihe statt. Die Teilnehmer bekamen dabei erneut zahlreiche Einblicke und Impulse.

Wie vielseitig die heutige Landwirtschaft ist und wie vorteilhaft es sein kann, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, zeigte sich gleich zu Beginn des fünften Educa-Moduls der OÖ. Jungbauernschaft.

Gemeinsam geht mehr in der Landwirtschaft 

Franz Gessl vom Raiffeisenverband Oberösterreich berichtete über die Bedeutung von Genossenschaften im Agrarsektor und erläuterte, wie diese mithilfe kooperativer Strukturen Landwirten helfen können, effizienter Ressourcen zu nutzen und Risiken zu verteilen. Dabei fand die gemeinsame Stromvermarktung durch Energiegenossenschaften besonderes Interesse. Sie verdeutlichte, wie genossenschaftliche Strukturen den Mitgliedern nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch ökologischen Mehrwert bieten können.

Klima: Wenn Ziele nicht erreicht werden

Aber auch der Vortrag „Von den Messdaten der Gegenwart zum Zukunftsszenario“ von Alexander Ohms von Geosphere Austria zog die Aufmerksamkeit der jungen Zuhörer auf sich. Ohms erläuterte, wie die Industrialisierung seit den 1980er-Jahren erheblich zur globalen Erderwärmung beigetragen hat und dass die Temperatur kontinuierlich ansteigt. Eindrucksvoll waren die Klimamodelle, die eine breite Palette zukünftiger Szenarien abbildeten und mögliche Risiken aufzeigten, denen landwirtschaftliche Betriebe ausgesetzt sind. Ohms betonte die Schwierigkeit, das 1,5-Grad-Ziel des Pari­ser Klimaabkommens zu errei­chen. Er wies darauf hin, dass die gegenwärtigen Auswirkungen des Klimawandels sich damit voraussichtlich weiter verstärken werden, was in der Landwirtschaft Anpassungen notwendig machen wird.

Quelle: BB
Franz Gessl im Austausch mit den Educa-Teilnehmern

Investitionen werden eine wichtige Rolle spielen

Anschließend endete der erste Ausbildungstag mit einer spannenden Diskussion über Investitionen und Finanzierung als treibende Kräfte für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft. Stefan Schmalwieser, Leiter der Agrarabteilung der oberösterreichischen Raiffeisenlandesbank, führte durch die Herausforderungen aktueller Finanzierungskriterien. Dabei spielen insbesondere steigende Baukosten eine erhebliche Rolle. Mögliche Investiti-
onsförderungen sowie der Agrarinvestitionskredit (AIK) als eine beliebte Finanzierungsmöglichkeit wurden dabei erklärt und diskutiert.

„Darüber reden“ wird entscheidend sein

Am zweiten Tag lag der Fokus auf dem Thema Kommu­nikation. Trainerin Michaela Sandmayr betonte, wie wichtig es ist, dass Bäuerinnen und Bauern lernen, ihre Arbeit und ihre Rolle in der Gesellschaft verständlich zu vermitteln. Denn in einer immer kritischeren Öffentlichkeit wird es entscheidend sein, Vertrauen zu schaffen – durch Offenheit, Transparenz und Dialogbereitschaft. Kommunikation ist kein Nebenthema mehr, sondern eine Schlüsselkompetenz.

So zeigte das spannende Educa-Modul, wie herausfordernd die Zukunft der Landwirt­schaft sein wird – aber auch, welche Möglichkeiten es gibt, diese aktiv mitzugestalten. Die Anforderungen steigen, die Rah­menbedingungen verändern sich. Für junge Agrarier bedeu­tet das: Verantwortung übernehmen, sich weiterbilden, gemeinsam Lösungen entwickeln.

- Bildquellen -

  • Franz Gessl mit Teilnehmer: BB
  • Teilnehmer: BB
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AUTORred Anna Sophie Stockinger
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