Aus Geschichtslosigkeit wird schnell Gesichtslogsikeit“, betonte der Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing (ÖWM) Willi Klinger bei der Präsentation seines Buches „Wein in Österreich“. Damit der österreichische Wein nicht geschichtslos bleibt, war es Klinger ein Anliegen, die Historie des Weinbaus in Österreich in einem Standardwerk zusammenzufassen. Unterstützung erhielt er dabei von Karl Vocelka, Historiker an der Universität Wien und Co-Autor des Buches. Auf 704 Seiten mit 200 Abbildungen und Beiträgen weiterer Autoren soll das Standardwerk die lange Geschichte des österreichischen Weins und seine vielen Facetten abbilden.

Jüngstes von 14 DAC-Gebieten ist das neue Carnuntum

Das jüngste Kapitel ist dabei die „kontrollierte österreichische Herkunftsbezeichnung“ oder „Districtus Austriae Controllatus“, kurz: DAC. Vor 16 Jahren wurde dieses Konzept aus der Taufe gehoben und brachte eine Vielzahl an DACs hervor. Die jüngste unter ihnen ist das neue „Carnuntum“ als 14. österreichisches Weinbaugebiet mit spezifischem Schutz für gebietstypische Weine.

Den Winzern ging es nicht um eine schnelle Lösung, sondern darum, eine solide und nachhaltige Struktur zu schaffen, die dem Gebiet auf viele Jahre ein klares Profil verleihen soll. Das erklärten Robert Payr, Präsident der Rubin Carnuntum Weingüter, Philipp Grassl, Obmann des hiesigen Weinbauverbandes und Gerhard Markowitsch, Obmann ÖTW Carnuntum. Wichtig war den Winzern auch, dass alle – von den international renommierten bis zu den lokalen Heurigenbetrieben – die neue Struktur mittragen würden. Drei Jahre lang fanden deshalb monatliche Jour Fixes statt, in denen viel diskutiert wurde. Die Identität des Gebietes lässt sich nämlich nicht schnell mit einer Sorte festmachen. Carnuntum ist zwar nicht groß, aber diverse Rot- und Weißweine halten sich die Waage, die Sortenlandschaft ist dementsprechend vielfältig.

So wird Carnuntum mit seinen 906 Hektar Weinbaufläche künftig auf eine dreistufige DAC-Regelung setzen: Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Der Sortenspiegel fokussiert auf die Paradesorten des Gebiets: bei den Weißweinen Chardonnay, Weißburgunder und Grüner Veltliner, bei den Rotweinen Zweigelt und Blaufränkisch. Reinsortige Carnuntum-DAC-Weine müssen ausschließlich aus diesen Sorten vinifiziert werden, Verschnitte zu mindestens zwei Dritteln. Die neue DAC-Verordnung sieht vor, dass alle Weine der Geschmacksrichtung „trocken“ zu entsprechen haben und Rotweine zudem einen Alkoholgehalt von mindestens 12,0 % vol. aufweisen müssen. Klinger zeigte sich überzeugt: „Das Gebiet hat sich sehr gut aufgestellt und die Carnuntum-Winzer werden international erfolgreich sein.“

Details zum Buch: „Wein in Österreich: Die Geschichte“

• Herausgegeben von Wilhelm Klinger und Univ. Prof. Dr. Karl Vocelka
• Mehr als 40 Autoren
• 700 Seiten
• Erstmals ein fundierter Blick auf die Entwicklung des Weinbaus in Österreich von der Urgeschichte bis zur Gegenwart
• Erhältlich im Buchhandel und im Österreich Wein Institut
• Preis: 60 Euro
• ISBN: 978-3-7106-0350-1

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  • UNEINGESCHRAENKTE NUTZUNG Pressebild Erscheinung Weingeschichte: ÖWM/ÖWM
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