NR Josef Hechenberger ist neuer Tierschutzsprecher der ÖVP

Josef Hechenberger übernimmt das Amt von Franz Eßl. Zu Beginn seiner Amtszeit stehen wichtige Verhandlungen rund um die Novelle der zweiten Tierhaltungsverordnung am Programm. Geplant sind Verschärfungen bei Haus- und Heimtieren, exotischen Tieren und Wildtieren. Beim Management von Großraubtieren sieht Hechenberger in Minister Totschnig einen wichtigen Mitstreiter.

Nationalratsabgeordneter Josef Hechenberger (V)

Pünktlich rund um den Welttierschutztag hat Abgeordneter Franz Eßl sein Amt des Tierschutzsprechers der ÖVP an Josef Hechenberger übergeben. „Ich freue mich sehr, dass ich in Zukunft diese wichtige Aufgabe übernehmen darf. Franz Eßl hat in diesem Bereich jahrelang ausgezeichnete Arbeit geleistet, ich bedanke mich herzlich für die bisherige Zusammenarbeit“, so der Tiroler Abgeordnete und LK-Tirol Präsident Hechenberger.

Hechenberger möchte vor allem Tierschutz mit Augenmaß und Hausverstand betreiben. „Wir brauchen in vielen Bereichen nicht noch mehr Regulierungen und Auflagen. Denn von den Bäuerinnen und Bauern werden ständig höhere Standards verlangt, doch den angemessenen Preis dafür wollen viele nicht bezahlen. Wer höhere Standards bestellt, muss sie dann auch kaufen. Ich stelle mich hier klar auf die Seite der heimischen Bäuerinnen und Bauern, die Tierschutz tagtäglich auf ihren Höfen leben“, betont Hechenberger.

Schon zu Beginn seiner Amtszeit stehen wichtige Verhandlungen rund um die Novelle der 2. Tierhaltungsverordnung am Programm. Im Juli-Plenum wurde bereits der erste Teil des Tierwohl-Paketes beschlossen.

Verschärfungen bei Haus- und Heimtieren

„Nach dem Tierschutzvolksbegehren haben wir uns auf umfangreiche Verschärfungen im Tierschutz geeinigt. Österreich hatte schon immer eines der strengsten Tierschutzgesetze, jetzt wurde erneut nachgebessert. Im ersten Teil des Tierwohl-Paketes wurden hauptsächlich die Nutztiere im Tierschutzgesetz sowie das Tiertransportgesetz angepasst. Jetzt stehen die Verhandlungen zu den Haus- und Heimtieren an“, erzählt Hechenberger.

Für den Tiroler ist klar, dass es auch bei den Haus- und Heimtieren maßgebliche Verschärfungen geben muss. „Es kann nicht sein, dass man in puncto Tierschutz immer nur mit dem Finger auf die Bäuerinnen und Bauern zeigt. Wir haben genaue Vorgaben, wie viel Auslauf und Platz unsere Tiere haben müssen. Doch wenn jemand in der Stadt einen Husky in einer 40-Quadratmeter-Wohnung hält, ist das völlig in Ordnung. Das ist genauso wenig artgerecht, wie Kaninchen, die ihr Leben lang in einem kleinen Käfig verbringen müssen. Hier werden wir jetzt genauer hin-
schauen“, sagt Hechenberger.

Grundsätzlich hat man sich bereits im Dezember 2021 mit den Grünen auf wichtige Eckpunkte geeinigt. Etwa, dass es künftig einen Sachkundenachweis für die Haltung von Hunden geben soll und dass es Maßnahmen in puncto Streunerkatzen braucht. Diese groben Überschriften werden jetzt im Detail verhandelt und in Gesetze und Verordnungen gegossen. Hechenberger wird hier mitverhandeln und seine Expertise einbringen.

Dauerthema Wolf und Bär

Zentrale Punkte werden strengere Gesetze bei der Haltung von exotischen Tieren und Wildtieren sein. „Hier ist es mir wichtig, dass wir besonders bei der Haltung von Wildtieren und exotischen Tieren wie Schlangen, Exen und Co. genauer hinsehen. Gerade in den vergangenen Jahren haben sich Vorfälle mit ausgebrochenen oder ausgesetzten Schlangen gehäuft. Nur Menschen mit Sachkundenachweis sollten in Zukunft auch exotische Tiere halten dürfen“, betont der Tiroler. Ein wichtiges Thema ist nach wie vor die Rückkehr der Großraubtiere Wolf und Bär. Zwar sind diese Themen hauptsächlich auf Landesebene angesiedelt, doch gemeinsam mit Bundesminister Norbert Totschnig soll hier etwas weitergehen. „Hier werde ich mein Bestes versuchen, um wirklich etwas voranzubringen. Obwohl es natürlich mit den Grünen sehr eingeschränkte Möglichkeiten gibt, das muss man ehrlich sagen. Mit Minister Norbert Totschnig haben wir hier einen wichtigen Mitstreiter. Er hat bereits beim Agrarministerrat auf EU-Ebene dieses Thema auf das Tapet gebracht. Das ist ein erster zentraler Schritt für uns, wir bleiben weiterhin dran“, so Hechenberger.

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  • 34. Sitzung Des Nationalrates: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner
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AUTORRed. JS
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