NÖ’s Bauernhöfe sind Bastionen und Motoren in der Krise

Landwirte sichern Lebensmittelversorgung und halten regionale Wirtschaft am Laufen.

Schulter an Schulter mit und für die Konsumenten: Landwirt Karl Haslauer in der Gemeinde Bergland, Bezirk Melk, und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

Die Corona-Pandemie hält die Welt im Würgegriff. Auch den Menschen in Niederösterreich wird der wahre Wert einer funktionierenden und stabilen Eigenversorgung mit frischen und hochqualitativen Lebensmitteln durch unsere Bäuerinnen und Bauern mehr und mehr bewusst.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen und instabiler werdenden Zeiten kommt den 38.000 bäuerlichen Familienbetrieben im Niederösterreich   aber noch eine steigende Bedeutung zu.

„Wirtschaft am Land“: 1 Bauernhof – 3 Arbeitsplätze im Umfeld

„Landwirtschaft bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes ‚Wirtschaft am Land’ und unsere Bauernhöfe sind Bollwerke in schwierigen Zeiten. Österreichweit sind 530.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt mit der Landwirtschaft verbunden, wobei ein einzelner Bauernhof im Schnitt drei Arbeitsplätze sichert. Und allein in Niederösterreich sichern die landwirtschaftlichen Betriebe in Verbindung mit den vor- und nachgelagerten Be- und Verarbeitungsbereichen 130.000 Arbeitsplätze“, erklärt NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek. Als „Wertschöpfungsmotor“ investiert im Schnitt jeder bäuerliche Betrieb in NÖ bei guter Preislage pro Jahr rund 24.000 Euro in die regionale Wirtschaft – etwa in Stallbau, Maschinen, Verarbeitung und Saatgut.

Doch der Corona-Virus macht auch vor der Landwirtschaft nicht Halt, viele Bauern sind betroffen. Wegen der Schließung von Gastronomie und Hotels und dem daraus resultierende Überangebot brechen gerade die Preise am Rindermarkt ein, die Gemüsebauern brauchen dringend Erntehelfer, Heurigen und Buschenschänken müssen ebenfalls geschlossen halten und auch die Lage in der Forst- und Holzwirtschaft  wird durch die Borkenkäfer-Schäden und den Import von ausländischem Holz wieder verschärft.

Nemecek: Nationaler Schulterschluss für „blau-gelbe Bollwerke“

„Die heimischen Konsumentinnen und Konsumenten schätzen die harte Arbeit, die an 365 Tagen im Jahr und gerade jetzt auf den Feldern und im Stall geleistet wird. Sie sind mit dem Griff zu regionalen Produkten im Supermarkt oder geradewegs beim Direktvermarkter und im Bauerladen die wichtigsten strategischen Partner der Landwirte“, fordert Direktor Nemecek nun einen nationalen Schulterschluss für unsere „blau-gelben Bollwerke“: „Konsumenten und Bauern müssen zur Aufrechterhaltung der heimischen Versorgungssicherheit noch engere Partner werden. Gleichzeitig muss das Corona-Hilfspaket der Bundesregierung nun rasch und treffsicher den krisengeschüttelten Rindfleisch- und Holzmarkt unterstützen.“

Ein Vergleich noch: 1950 konnte ein Landwirt zehn Menschen mit Lebensmittel versorgen, heute ernährt ein österreichischer Bauer 110 Personen.

- Bildquellen -

  • NÖBB1 (c) NÖ Bauernbund: NÖ Bauernbund
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