Die NÖM will den Standort in Feldkirch künftig weiter ausbauen.

Die niederösterreichische NÖM AG wächst im äußersten Westen Österreichs. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigungen bringt die Vorarlberg Milch ihren Produktionsbetrieb in Feldkirch als eigenständiges Unternehmen in die NÖM ein. Im Gegenzug erhält die Genossenschaft eine dreiprozentige Beteiligung an der Aktiengesellschaft und stellt künftig einen von neun Sitzen im Aufsichtsrat in Baden. Die Marke „Ländle Milch“ bleibt Unternehmensangaben zufolge erhalten.

Vorbild MGN

Die Fusion möglich gemacht hat ein Beschluss in der Generalversammlung der Vorarlberg Milch am Montagabend. In Hohenems sprachen sich 96,47 Prozent der gut 440 Mitglieder für die Transaktion aus. „Diese Kooperation ist die Basis für eine positive weitere Entwicklung unserer Genossenschaft. Wir sind sehr froh, dass unsere Mitglieder die Chance erkannt haben und unserem Vorschlag gefolgt sind“, so Vorarlberg-Milch-Obmann Robert Spiegel. Im Ländle folgt man damit im Wesentlichen dem Vorbild der Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN). Auch diese hält als Genossenschaft 35 Prozent an der NÖM AG, die 2.200 Milchbauern liefern im Gegenzug ihre Milch an das Unternehmen. MGN-Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer gratuliert den Berufskollegen im Westen entsprechend zu dieser Entscheidung: „Vorarlbergs Milchwirtschaft bleibt also wie wir genossenschaftlich organisiert, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten.“

Feldkirch als Käse-Kompetenzzentrum gesichert

Auch NÖM-Vorstand Josef Simon ist überzeugt: „Alle Beteiligten werden dabei profitieren.“ So werde der Produktionsstandort Feldkirch künftig das „Kompetenzzentrum“ für die Hart- und Schnittkäseproduktion der NÖM sein und als „Brückenkopf“ zum zentralen Absatzmarkt Italien dienen. Laut Simon sind Investitionen in den Standort geplant, die verarbeitete Milchmenge will man in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Für die Vorarlberg-Milch-Bauern steigt durch die Übernahme außerdem der Erzeugermilchpreis. Im Jahresdurchschnitt erhielten sie 2024 49,6 Cent je Kilogramm brutto. Mit 1. Juni wir dieser um 5 Cent angehoben.

Der „Ländle Milch“ den Rücken kehren wird übrigens Langzeit-Geschäftsführer Raimund Wachter. Nach 27 Jahren in dieser Funktion sieht er „mit diesem wichtigen Meilenstein seine Aufgabe erfüllt“.

 

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  • Molkerei Feldkirch: Vorarlberg Milch
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AUTORRed. CW
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