Nach Karoline Schapfl aus Lans stellt sich diesmal Helga Brunschmid vor. Im Zusammenspiel mit Mensch, Tier und Natur in der Landwirtschaft läuft nicht immer alles einfach nach Plan. Gerade als junge Bäuerin glaubt man aber oft, alles perfekt und es jedem recht machen zu müssen. Die Sorgen und Nöte genau dieser Generation versteht Landesbäuerin Helga Brunschmid gut: „In unseren vielen Nebenerwerbsbetrieben geht zumindest eine Person einem außerlandwirtschaftlichen Beruf nach. Das bedeutet natürlich für jene daheim am Hof – meist die Frau – noch mehr Aufgaben. Da hilft nur eine große Portion Gelassenheit.“
So ist auch Helga auf dem Hof in Kirchdorf – ein durchschnittlicher Tiroler Betrieb mit 12 Milchkühen mit Nachzucht – für den „täglichen Kleinkram“ im Stall zuständig, auch die Vermietung der Ferienwohnungen fällt in ihren Arbeitsbereich.
Blick über den Tellerrand
Als Tiroler Landesbäuerin und Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin vertritt sie rund 18.500 Bäuerinnen. „Ohne den ZAMm-Lehrgang hätte ich mir das wohl nicht zugetraut“, bringt sie es auf den Punkt. „Vor fast 15 Jahren habe ich den länderübergreifenden Pilotlehrgang absolviert. Ich kann mich noch sehr gut an das Gefühl erinnern, mit dem ich startete: Eine große Neugierde, was mich hier nun erwartet, wurde der Kurs doch sehr massiv als etwas ganz Besonderes beworben. Dass ich so viele starke Frauen kennenlernen werde, in den Austausch mit so vielen Spitzenfunktionärinnen gehen durfte, hatte ich nicht geahnt.“
Besonders bereichernd empfand sie die Module rund um das Thema Auftreten in der Öffentlichkeit/Öffentlichkeitsarbeit. „Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass viele Bäuerinnen diese Möglichkeit nutzen: Die Stärkung der eigenen Persönlichkeit steht hier im Mittelpunkt. Auch durch den Blick über den Tellerrand, der einerseits durch die hochprofessionellen Referenten, andererseits auch durch die Exkursionen nach Wien oder sogar Brüssel geboten werden, wird jede Frau in ihrer Rolle gestärkt. Wenn man sich für den Kurs interessiert – unbedingt TUN – es zahlt sich auf jeden Fall aus“, so ihre absolute Empfehlung.
Abschließend nimmt sie alle engagierten Bäuerinnen noch ein wenig in die Pflicht: „Wir Frauen machen mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten in unserem schönen Land aus. Ich sehe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, mitzugestalten und uns einzubringen. ZAMm liefert eine gute Grundlage, dass Frau sich das auch zutrauen kann“.
Das Projekt „ZAMm unterwegs“ wird unterstützt von Bund, Ländern und Europäischer Union.
- Bildquellen -
- Kühe Foto Brunschmid: Brunschmid