Nach Protesten: Diskonter erhöht Preise für Schweinefleisch

Fleisch wird bei Diskontern oft zu extrem niedrigen Preisen angeboten.

In Deutschland kam es in den vergangenen Tagen zu immer heftigeren Protesten der Bauern gegen die extrem niedrigen Fleischpreise bei Diskontern. Deutsche Medien berichten von hunderten von Traktoren, die die Zufahrten zu Logistikzentren von Lidl, Aldi und Kaufland blockierten. Die Landwirte wollten so ihrer Kritik am System Aufmerksamkeit verschaffen. Als Lebensmittel-Produzenten stehen sie nämlich nicht zuletzt durch die Corona-Krise stark unter Druck.

Der Protest gegen den Einzelhandel hat nun zumindest in einem ersten Schritt Erfolge gebracht. Lidl kündigte an als Reaktion auf die Blockade-Aktionen der Bauern die Preise für Schweineprodukte in Deutschland zu erhöhen. Konkret sollen Einkaufs- und Verkaufspreis von zehn Schweinefleisch-Artikel um 1 Euro pro Kilogramm steigen.  

Hoffen auf faire Preispolitik

Lidl wollte bereits in der Vorwoche als Antwort auf die Proteste die “Initiative Tierwohl” lancieren, mit der Bauern im Jahr 2021 mit etwa 50 Millionen Euro unterstützt werden sollten. Seitens der Landwirtschaft wurde das Angebot aber abgelehnt, die Initiative sei nicht mehr als ein “Trostpflaster”. Es brauche mehr um die grundsätzlichen Probleme zwischen Landwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel zu lösen, hieß es dazu seitens des deutschen Bauernverbandes. 

Mit der Preiserhöhung gibt Lidl aber nach und auch der Konkurrent Aldi kündigte an mit der Bauern-Protestbewegung “Land schafft Verbindung” Gespräche führen zu wollen. Bei Kaufland wurden Kunden unter anderem mit Plakaten, dazu aufgerufen Erzeugnisse aus deutscher und regionaler Herstellung zu kaufen.

Die deutschen Landwirte hoffen nun, dass die Diskussion zu einer für Bauern nachhaltigen Preispolitik führt – und, dass das Einlenken der Diskonter nicht nur eine vorübergehende Aktion war. 

(V.S.)

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  • Supermarket: pixabay/Karamo
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