Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je Betrieb 2019 sind gegenüber 2018 von 28.035 auf 27.966 Euro fast unverändert (– 0,2 %). Die Entwicklung nach Betriebsformen zum Vorjahr war jedoch sehr unterschiedlich: Die größten Zuwächse konnten die Veredlungsbetriebe (+ 33,4 %), vor allem durch den Anstieg des Schweinpreises, verbuchen, die stärksten Rückgange gab es bei den Dauerkulturbetrieben (–35,8 %) wegen der Trockenheit, die auch den Futterbaubetrieben eine negative Entwicklung bescherte.

Im Vergleich zum Dreijahresmittel gab es im Durchschnitt der Betriebe einen Einkommensrückgang. Lediglich Landwirtschaftliche Gemischtbetriebe, also Betriebe mit einer ausgeprägten Diversifizierung wie Direktvermarktung, Heuriger oder Urlaub am Bauernhof, haben einen Zuwachs von 6,1 % erwirtschaftet. Alle anderen Betriebsformen hatten im Dreijahresmittel Einkommensrückgänge zu verkraften.

 Positiv beeinflusste die Einkommen:

  • die Zunahme der öffentlichen Gelder, insbesondere Öpul
  • höhere Erträge aus der Diversifizierung
  • höhere Schweinepreise
  • höhere Erntemengen bei Getreide, Hack- und Ölfrüchten

 Negative beeinflusste die Einkommen:

  • Ertragseinbußen in der Forstwirtschaft wegen Borkenkäferbefalls
  • Höhere Sachaufwendungen, insbesondere Tierzukäufe, Futtermittel (Trockenheit im Grünland), Energie und Instandhaltungen sowie gestiegene Abschreibungen für Maschinen und Geräte
  • Niedrigere Erzeugerpreise im Obs- und Weinbau
  • Preisrückgänge in der Rinderhaltung

Betrachtet man die absoluten Zahlen der Einkommen, so zeigt sich laut Landwirtschaftsministerium, dass die land- und forstwirtschaftlichen Einkommen auf dem Niveau von 2016 liegen. „Das zeigt, dass Entlastung für die Land- und Forstwirtschaft dringend notwendig ist. Das Entlastungspaket für die Landwirtschaft umfasst 50 Mio. Euro an steuerlichen Erleichterungen und kommt genau zur richtigen Zeit“, erklärte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zur Einkommensentwicklung.

Auch LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger betonte: „Dieses Ergebnis bedeutet auch dass ursprünglich geplante Kürzungen im EU-Agrarbudget keinesfalls akzeptabel sind. Denn nur mit einem stabilen Finanzrahmen können die Landwirte all jene Leistungen für die Gesellschaft erbringen, die diese von ihnen erwartet.“

Derzeit verhandeln die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten über die Höhe des künftigen EU-Budgets und die Ausgestaltung des Corona-Wiederaufbauprogramms.

 

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