Mößler fordert Änderung des Jagdgesetzes

Das Wildeinflussmonitoring zeigt anhaltend hohe Wildschadenssituation in Kärnten. Die Reduktion der Wildbestände erfordert auch eine Neuregelung der Wildfütterung.

Die Schäl- und Verbissschäden durch Rot- und Rehwild belaufen sich in Kärnten auf rund 11,5 Mio. Euro pro Jahr. ©Agrarfoto.com
Die Schäl- und Verbissschäden durch Rot- und Rehwild belaufen sich in Kärnten auf rund 11,5 Mio. Euro pro Jahr. ©Agrarfoto.com
Die aktuellen Ergebnisse des Wildeinflussmonitorings des Bundesforschungszentrums für Wald für die Erhebungsperiode 2013 bis 2015 zeigen, dass der Wildeinfluss in Kärnten weiterhin dramatisch hoch bleibt. Auf rund 52 Prozent (%) der Erhebungsflächen ist ein starker Wildeinfluss gegeben. Gegenüber den vorangegangenen Erhebungsperioden hat sich die Situation in einigen Bezirken zwar verbessert, in einigen Bezirken hat die Verbissintensität jedoch zugenommen. Der starke Wildeinfluss liegt insbesondere in den Bezirken Klagenfurt (ca. 77 %), Feldkirchen (ca. 69 %) und Hermagor (58 %) über dem Kärnten-Durchschnitt. Den geringsten Wildeinfluss zeigt der Bezirk Wolfsberg, wo ein Drittel der Erhebungsflächen einen starken Wildeinfluss aufweisen. Weitere Informationen zum Wildeinflussmonitoring auf der Homepage www.wildeinflussmo nitoring.at des Bundesforschungszentrums für Wald.

Wildschadensituation ist dramatisch

Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler fordert angesichts dieser Ergebnisse vom zuständigen Jagdreferenten Landesrat Gernot Darmann eine rasche und umfassende Änderung des Kärntner Jagdgesetzes. “Die Zeit der Ausreden ist vorbei”, so der Kammerpräsident in Richtung Landesrat, der in den vergangenen Monaten wiederholt die Landwirtschaftskammerwahl als Argument gegen die Vorlage eines Novellierungsentwurfes ins Treffen geführt hat. Die Wildschadensituation in Kärnten bezeichnet der Präsident als “dramatisch”. Die Schäl- und Verbiss-Schäden durch Reh- und Rotwild belaufen sich auf rund 11,5 Mio. Euro pro Jahr, wie zuletzt der Bundesrechnungshof festgestellt hat.

Stärkung der Grundeigentümerrechte

“Landesrat Darmann darf nicht länger zuschauen, wie den Grundbesitzern jährlich Schäden in Millionenhöhe entstehen. Kosmetische Änderungen im Gesetz werden nicht reichen, um die Schadensituation zu vermindern, es braucht einen großen Wurf”, fordert Mößler mit Verweis auf die Bereiche Wildfütterung, Abschussplanerfüllung und Stärkung der Grundeigentümerrechte im Jagdgesetz durch den Ausbau der Befugnisse der Jagdverwaltungsbeiräte. Die LK Kärnten macht die Ergebnisse des Wildeinflussmonitorings nun auch zum zentralen Thema der diesjährigen Bezirkswaldbauerntage, die am 19. Jänner an der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof bei Spittal begonnen haben und bis 1. Februar dauern. “Wir wollen die Wildschadensituation und den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf für eine Novellierung des Jagdgesetzes breit mit unseren Mitgliedern diskutieren. Die Schäden in Millionen-Höhe können wir nicht länger hinnehmen”, betont der Präsident der Interessenvertretung.

Waldbauerntage

31. Jänner
• Ab 9.30 h: St. Veit: LFS Althofen
• Ab 13.30 h: Feldkirchen: Gasthaus Gferer-Lipp, Nadling

1. Februar
• Ab 9 h: LFS St. Andrä im Lavanttal.

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