Vergangenes Jahr wurde in Oberösterreich die bundesweit einzigartige Landesförderung für mobile Schlachtanlagen verkündet. Nun ist ein Pilotpro­jekt gestartet und es wurde damit die erste voll funktionsfähige Anlage präsentiert. „Immer mehr Betriebe legen besonderen Wert auf Tierwohl. Die stressfreie Schlachtung am Hof hat in diesem Bereich bisher gefehlt“, erklärte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.

Für die Landesförderung notwendig war die Zusammenarbeit zwischen einem Schlachtunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben. Die Firma Neugschwandtner aus Münzbach gab die Konstruktion des Schlachtanhängers bei der Firma Schweuwimmer in Naarn in Auftrag. Die Gesamtkosten für den Aufbau beliefen sich auf circa 35.000 Euro – 40 Prozent der Nettokosten werden gefördert. Die zwei landwirtschaftlichen Betriebe, die mit dem neuen System arbeiten, sind der Betrieb Krückl, vulgo „Schneiderlehen“, aus Windhaag bei Perg sowie der Betrieb Stingeder aus Bad Zell. Die mobile Schlachtung sei vor allem für Direktvermarkter interessant, da in diesem Bereich die höheren Kosten auch im Produktpreis abgebildet werden können.

So läuft die Schlachtung ab

„Mobile Schlachtungen bergen eine Reihe von Anforderungen, sowohl aus Sicht des Tierschutzes als auch aus Gründen der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes“, erklärte Landesveterinärdirektor Thomas Hain. Das Tier ist vor der Betäubung zu fixieren und ruhig zu stellen. Dies kann wahlweise entweder noch im Stall bzw. auf der Weide oder schon auf dem Schlachtanhänger erfolgen. Die Verantwortung für die Eignung und Funktionsfähigkeit der Fixiereinrichtung trägt der Schlachthofunternehmer. Vor der Betäubung muss das zu schlachtende Tier einer tierärztlichen Untersuchung unterzogen werden. Die Tötung des Tieres selbst erfolgt im Anschluss durch Blutentzug im mobilen Teil der Schlachtanlage. Das Blut muss dabei zur Gänze aufgefangen und mit dem Tierkörper gemeinsam in den Schlachthof, zur amtlichen Untersuchung, verbracht werden. Dort wird der Tierkörper in den Schlachtraum zur weiteren Verarbeitung gebracht.

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  • Mobile Schlachtanlage: Schmalzer
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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