MKS: Vorsicht weiter nötig

Vergangene Woche wurden die Schutzmaßnahmen angesichts der Maul- und Klauenseuche gelockert. Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt, warnen Experten.

Schon einfache Hygienemaßnahme tragen dazu bei, den Viehbestand wirksam zu schützen.

Angespannte Wochen liegen hinter den heimischen Tierhaltern. Nachdem aber seit Mitte April keine neuen Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei aufgetreten sind, werden die Gegenmaßnahmen in Österreich nun schrittweise zurückgefahren.

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Ein Schreckensszenario

„MKS bleibt eine latente Gefahr, sie ist aktuell nur wieder weiter von Österreichs Grenze weggerutscht“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Sie verweist daher umgehend auf die Notwendigkeit der Biosicherheitsmaßnahmen: „Wir konnten ein Einschleppen und damit einen MKS-Ausbruch in Österreich unter anderem durch strenge Biosicherheit auf den Höfen verhindern. Halten wir diese Hygiene-Standards bitte weiterhin so hoch, das ist die beste Seuchenprävention.“

Ja zu Lockerungen, aber Nein zu Nachlässigkeit

Die Seuchenteppiche an den Grenzübergängen wurden bereits abgebaut. Kontrollen würden „bei Bedarf weiterhin durch­geführt“, hieß es in einer Presseaussendung aus dem Agrarressort des Landes OÖ. „Die Lockerungen sind laut Experten sachlich gerechtfertigt, sollten aber keinesfalls dazu verleiten, bei den Schutzmaßnahmen nachlässig zu werden“, ist Langer-Weninger besorgt. Schließlich hätte eine Infektion sowohl für den betroffenen Betrieb, als auch die jeweilige Region weitreichende Folgen: Von der Keulung aller Tiere am Betrieb bis zur Überwachungszone im Umkreis von mindestens zehn Kilometern inklusive  Transportbeschränkungen und Handelsrestriktionen. Der lange Weg bis zur Rückkehr zum Normalbetrieb stellt für die bäuerlichen Familienbetriebe ein massives wirtschaftliches Risiko dar. 

Biosicherheit erhalten

Bereits einfache Maßnahmen helfen: So empfiehlt es sich etwa, eine Desinfektionswanne für Stall-Stiefel aufzustellen und für Tierarzt und Klauenpfleger eigene Kleidung und Stiefel zu verwenden. Von Stallbesuchern oder betriebsfremden Gästen wird abgeraten. Empfohlen wird auch, den Verkehr von Transportunternehmen vom und zum Betrieb aufzuzeichnen. Mehr Infos im Leitfaden für Biosicherheit (www.lko.at/publikationen).

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  • Stallhygiene Kleidung 13 ID98862: BauernZeitung
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AUTORred. GC
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