„Mit Marketingmaßnahmen kann man nie früh genug beginnen“

Der moderne Hofladen von Fabian Gruber am Ortsrand von Wolfern Richtung Dietach besticht durch ein einzig-artiges Ambiente.

„Mit Marketingmaßnahmen kann man nie früh genug beginnen“, ist Fabian Gruber überzeugt. Vor fünf Jahren hat er den Hof von seinem Onkel in Wolfern übernommen. Durch liebevolle Renovierung wurde dem traditionellen Vierkanthof neues Leben eingehaucht. Er startete mit der Hühnerhaltung und vermarktete die Eier via Hauszustellung. „Die Nachfrage stieg stetig und so entstand die Idee eines eigenen Hofladens“, erzählt Gruber. Um dafür die Werbetrommel zu rühren, musste auch eine Website her. Über die BauernZeitung wurde er auf die Förderaktion des Landes Oberösterreich aufmerksam und startete alsbald mit der Umsetzung.

Unterstützt wurde er dabei von der Agentur „AGRO Werbung“ in Linz, die sich neben Online- und Printwerbung auch auf die Erstellung von Websites, speziell für bäuerliche Betriebe und Direktvermarkter, spezialisiert hat. „Begonnen hat alles mit der Gestaltung eines Logos, dann folgte die Website sowie Verpackungen, Etiketten und Infotafeln. Alles wurde sehr rasch und unkompliziert umgesetzt und war wie aus einem Guss“, berichtet Gruber über seine Erfahrungen mit der Werbeagentur.

Quelle: BZ/Screenshot
Auf seiner Website informiert Direktvermarkter Fabian Gruber über Aktuelles vom Betrieb und Hofladen.

Hofladen mit Milchautomat und elektronischem Bezahlsystem

Für Gruber ist Marketing in der heutigen Zeit einfach ein Muss: „Es gibt auch den Mitbewerb und deshalb muss man auf seine Vorzüge hinweisen“, betont der 29-Jährige. Über seine Vorzüge kann man sich nicht nur auf der Website (www.fabians.at) informieren, sondern sich auch direkt im Selbstbedienungs-Hofladen ein Bild machen. Dort finden sich auf insgesamt 60 Quadratmetern nicht nur seine eigenen Produkte (Eier, Nudeln und Kartoffel), sondern auch Erzeugnisse von 50 bäuerlichen Partnerbetrieben und einem Bäcker. Erhältlich ist mittlerweile beinahe ein Vollsortiment an Lebensmitteln regionaler Hersteller – viele davon kennt er seit seiner Schulzeit in der HLBLA St. Florian.

Sein Leitprodukt sind die hofeigenen Eier aus artgerechter Haltung. 350 Hühner tummeln sich rund um den Hof auf einer Freilandfläche von einem halben Hektar. Ein besonderes Highlight und Alleinstellungsmerkmal ist der Milchautomat direkt im Laden. Er ermöglicht das Abfüllen frischer Milch in beliebiger Menge. Das eigene Mehrwegglas darf verwendet werden, was zu besonderer Nachhaltigkeit führt.

Quelle: privat
Beim Milchautomaten können Kunden selber die gewünschte Menge „zapfen“.

Im Zuge der letzten Modernisierung des Hofladens in der ehemaligen „Wagenschupfen“ hat er auf ein neues Bezahlsystem umgestellt. Die Produkte sind alle mit einem Strichcode versehen und können ganz einfach gescannt und mit Bankomatkarte bezahlt werden. „Diese elektronische Bezahlform ist sowohl für die Kunden als auch für mich einfacher in der Abwicklung“, so Gruber.

Förderung soll Bauern Einstieg in die Online-Welt erleichtern

Mit der neuen Digitalisierungsförderung, die noch bis Ende Dezember 2021 läuft (Details siehe unten), will das Land Oberösterreich bäuerlichen Betrieben den Einstieg in die Online-Welt erleichtern. Angesprochen sollen sich aber nicht nur Direktvermarkter fühlen, sondern die gesamte landwirtschaftliche Branche. „Ein zeitgemäßer Internetauftritt ist die beste Möglichkeit, den eigenen Betrieb vielen Menschen zu präsentieren und dadurch Bewusstsein für die moderne Landwirtschaft zu schaffen“, erklärt Agrar­landesrat Max Hiegelsberger, denn wer offline ist, bleibt unsichtbar.

 

- Bildquellen -

  • Bildschirmfoto 2021 03 25 Um 16.17.14: BZ/Screenshot
  • Milchautomat: privat
  • DSC 4755: BZ/Mursch-Edlmayr
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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