Milchmarkt Februar ’22: Heimische Milchpreise haben Aufholbedarf

Der Rohstoffwert des Kieler Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft (ife) eilt von Höchststand zu Höchststand. In der bereits vorliegenden ife-Kalkulation für Februar 2022 erreichte Milch (4,0 F, 3,4 E) netto, ab Hof einen Verwertungserlös von 56,3 ct/kg. Gegenüber Jänner ist das ein Plus von weiteren zwei Cent. Damit blieb der Kieler Rohstoffwert nun bereits zum vierten Mal über der 50 Cent-Marke und hat das höchste jemals ermittelte Niveau erreicht.
Den erneuten Preisanstieg begründen die Kieler Marktbeobachter vor allem mit verbesserten Erlösen bei Magermilchpulver. Auch die Butterverkäufe verzeichneten im Februar verbesserte Erlöse. Für die kommenden Monate erwartet man den Rohstoffwert „wohl weiter an der 55-Cent-Linie“. Größere Unsicherheit besteht allerdings durch die kriegerische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Die Kosten für Energie steigen sprunghaft und beeinflussen auch das Konsumverhalten der Verbraucher.

Deutlichen Aufholbedarf haben demgegenüber die heimischen Erzeugermilchpreise. Laut AMA-Monatsauswertung erzielte konventionelle Milch (4,0 F, 3,4 E) im Jänner einen Erlös von 38,42 ct/kg. Gegenüber Dezember weist die AMA somit ein Minus von 1,31 ct aus, was man mit den Nachzahlungen der Molkereien im Dezember begründet.

Einen Lichtblick bietet immerhin die per 1. März vorgenommene Milchpreiserhöhung der Berglandmilch von plus zwei Cent. Österreichs größter Milchverarbeiter bezahlt an seine rund 9.000 bäuerlichen Lieferanten für konventionelle Milch nunmehr ein Netto-Milchgeld von 42 ct/kg. Für tierwohlgerechte Haltung gewährt Berglandmilch zudem einen Bonus. Für Bio-Milch und Bio-Heumilch bezahlt die Berglandmilch netto rund 61 ct/kg.

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AUTORH.M.
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