Laut AMA-Milchpreismonitor konnte der heimische Erzeugermilchpreis im März das (hohe) Niveau der Vormonate halten. Im Schnitt aller Qualitäten und Inhaltsstoffe zahlten Molkereien ihren Lieferanten 55,54 Cent pro Kilogramm GVO-freie Rohmilch. Gegenüber Februar entspricht das einem schwachen Minus von 0,14 Cent. Zugleich lag der Preis damit aber um 6,62 Cent über dem Vorjahresniveau und in etwa auf dem Level von März 2023.
Auch im Biosegment wurden stabile Erzeugerpreise dokumentiert. So erlöste Bioheumilch (natürliche Inhaltsstoffe) im Schnitt 66,47 Cent pro Kilogramm, auch Biomilch lag mit durchschnittlich 60,86 Cent über der 60-Cent-Marke.
Minus in Kempten
Anders stellt sich die Lage bei den internationalen Notierungen dar. Der vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) allmonatlich publizierte, gleichnamige Rohstoffwert tendierte im April ein weiteres Mal nach unten. Der aus Abgabepreisen für Butter und Magermilchpulver sowie Notierungswerten der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Kempten errechnete Preisindikator kam im Vormonat bei 49,70 Cent je Kilogramm (Milch, konventionell, netto ab Hof, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß) zu liegen. Damit wurde das März-Niveau um etwa 1 Cent unterschritten. Ife-Angaben zufolge hat sich der Rohstoffwert seit Jahresbeginn somit um gut 3 Cent reduziert. Geschuldet ist das vor allem der höheren Preisrückgänge bei Magermilchpulver, die sich laut den Preisanalysten gegenüber März verdoppelten. Konkret betrug das Minus 4 Cent per Kilogramm.
Das zurückhaltende Kaufverhalten wird in Kiel mit den MKS-Ausbrüchen in Ungarn und der Slowakei sowie den im Vormonat omnipräsenten globalen Handelskonflikten durch die US-Zollpolitik begründet. Verhältnismäßig stabil hielt sich übrigens abgepackte Butter. Nach Preisrücknahmen im März notierte sie in Kempten mit 7,60 Euro per Kilogramm.
Nach den Osterfeiertagen haben sich die Handelsmengen in Deutschland „auf normalem Niveau“ eingependelt. Hoffnung macht der deutschen Milchwirtschaft die angelaufene Spargelsaison. Vorerst lasse ein Nachfrageimpuls im Nachbarland aber noch auf sich warten, wohl wegen der anhaltend kühlen Witterung.
Preisrückgang in Verona
Auch am Spotmarkt in Verona setzte sich der mehr oder minder im Herbst gestartete Abwärtstrend weiter fort. Tankmilch aus Österreich (3,6 % Fett) frei Molkerei Norditalien notierte per 12. Mai mit allerhöchstens 53,61 Cent pro Kilogramm. Interessantes Detail, anders als in Deutschland, wo die Milchanlieferung zuletzt 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, wurde hierzulande im März mit insgesamt 312.589 Tonnen um 0,2 Prozent mehr Rohmilch übernommen als 2024. In einer ersten Einschätzung beziffert die AMA den durchschnittlichen Erzeugermilchpreis im April auf 55,40 Cent je Kilogramm.
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