Max Hiegelsberger mit Georg Strasser, Johanna Haider, Peter Preuer und Markus Köblmüller am Betrieb der Familie Durstberger

Mit dem Smartphone in der Hose überall und jederzeit Leistung und Gesundheit der Kuhherde im Blick haben. Dank modernster Datenerfassung durch den Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung (LfL) und digitaler Herdenmanagementwerkzeuge ist das heute möglich.

Investition in die Qualitätssicherung

Knapp 4000 Milchviehbetriebe nehmen das Serviceangebot des LfL aktuell in Anspruch. Dabei werden etwa in Abstand von fünf Wochen Kontrollen von Milchmenge, Inhaltsstoffen usw. durchgeführt. Die gewonnen Daten stehen den Betriebsführern in aufbereiteter Form zur Verfügung.

Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Lediglich die Art und Weise, wie die Datenerfassung bei den LfL-Mitgliedern erfolgt, wird modernisiert. Bereits im heurigen Frühjahr wurden erste Verbesserungen vorgenommen. Hierfür wurden die Kontrolleure mit speziellen Smartphones ausgestattet, mit denen es möglich ist, Probefläschchen bereits im Stall der Einzelkuh zuzuordnen. Möglich macht es ein Lesegerät am Handy, dass den Chip des Probefläschchens scannt.

Dadurch werden die Abläufe in der Laboranalyse der Milchproben optimiert und auch die Qualitätssicherung weiter verbessert. Aus diesem Grund hat sich auch das Land Oberösterreich maßgeblich an der Investition beteiligt. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger erklärt: „Die Anforderungen an die Milcherzeuger steigen ständig. Der LfL unterstützt sie bei den zentralen Themen Qualitätssicherung und Milchleistung. Da sind 50.000 Euro aus dem Agrarbudget für die Modernisierung der Datenerfassung sinnvoll investiert.“

Der Kuhstall ist bereits digitaler als gedacht

Viele Landwirte nutzen Internet und Smartphone bei ihrer täglichen Arbeit am Hof – und im Kuhstall. So setzen bereits 40 Prozent der LfL-Mitgliedsbetriebe die LKV-App als Herden-managementwerkzeug ein. Durch die Vernetzung mit der AMA-Rinderdatenbank können auf diesem Weg beispielsweise Rindermeldungen bequem vom Stall aus, auf der Wiese oder am Küchentisch erledigt werden. In naher Zukunft will der LfL zudem die Milchviehbauern mit Melkroboter beim Datenmanagement entlasten. Dazu soll der Datenaustausch zwischen Roboter und Leistungsprüfungssystem automatisiert und mit Handlungsempfehlungen ergänzt werden.

Die Vorzüge einer (digitalen) Leistungskontrolle durch den LfL hat Familie Durstberger aus Herzogsdorf erkannt. Sie sind seit 2013 Mitglied und nutzen das breite LfL-Leistungsspektrum. Von Beginn an werden regelmäßig Trächtigkeitsuntersuchungen auf Milchbasis durchgeführt. Um die gute Eutergesundheit zu erhalten, werden zudem regelmäßig bakteriologische Milchuntersuchungen gemacht. Dies hilft unerwünschte Mastitiserreger frühzeitig zu erkennen.

Um zu wissen, welche Tiere gefährdet sind bzw. bei welchen ein Mangel vorliegt, wird am Familienbetrieb der Durstbergers die LKV-App sowie der LKV-Herdenmanager regelmäßig genutzt. Laut eigenen Anga­ben ist die App täglich in Verwendung.

LFL Leistungsspektrum:
■ Milchleistungsprüfung: Datenerhebung zu Milchmenge, Inhaltsstoffe in einem Abstand von fünf bis sechs Wochen
■ Gesundheitscheck bei den Tieren (Fitnessparameter)
■ Trächtigkeitsuntersuchung auf Milchbasis
■ bakteriologische Milchuntersuchung
■ Abstammungskontrolle (genomischen Selektion)
■ Trinkwasseruntersuchungen für Betriebe mit eigenem Hausbrunnen und Quellen

- Bildquellen -

  • LfL Digitalisierung Gruppenfoto C LfL OÖ Durstberger: LfL/Durstberger
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AUTORElisabeth Hasl
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