
Seit dem Jahr 2024 gibt es das Label „AMA-Gütesiegel – Tierhaltung Plus“. Wenn es auf der Milchpackung oder auf Milchprodukten ist, werden die heimische Qualität und die Einhaltung spezieller Tierwohl-Standards garantiert. Dazu gehören mehr Bewegungsfreiheit für die Kühe, Laufställe, Auslauf oder Weide, palmölfreies und gentechnikfreies Futter aus Europa, regelmäßige Gesundheitskontrollen durch die Betreuungstierärzte sowie mehr Wohlbefinden durch Kuh-Bürsten und Scheuermöglichkeiten. „Wer Tierwohl-Produkte mit diesem Qualitätszeichen ins Einkaufswagerl legt, bestärkt die Milchbauern, diesen Tierwohl-Weg weiterzugehen“, erklärt LK-Präsident Andreas Steinegger, selbst Milchbauer.
Tiergesundheitsdienst
Die Betriebe, die Qualitätsrohmilch mit dem Label ‚AMA-Gütesiegel – Tierhaltung Plus‘ herstellen, sind zur Teilnahme am Tiergesundheitsdienst verpflichtet. Im Fokus der Tierärzte steht dabei die Eutergesundheit, zudem wird der Gesundheitsstatus der Tiere laufend beobachtet. „Aber ähnlich wie in der Humanmedizin wird auch die tierärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu einer wachsenden Herausforderung“, spricht Steinegger ein Problem an.
Abgrenzung zu No-Name-Produkten
Für Jakob Karner, Obmann der Obersteirischen Molkerei, haben die Milchbäuerinnen und -bauern mit den neuen Tierwohlstandards einen Meilenstein gesetzt. „Die Obersteirische Molkerei erweitert laufend ihre Produktpalette, die das Qualitätszeichen ‚AMA-Gütesiegel – Tierhaltung Plus‘ trägt. Damit grenzen wir uns von ausländischen No-Namen-Waren ab.“
Ähnlich klingt es beim stellvertretenden Obmann der Steirermilch, Franz Spath: „Die Berglandmilch erwartet sich, mit den neuen Tierwohl-Produkten am internationalen Markt noch besser punkten zu können.“ Auch Andreas Radlingmaier, Aufsichtsratsvorsitzender der LG Ennstal, schlägt in die gleiche Kerbe: „Die Branchenlösung ‚AMA-Gütesiegel – Tierhaltung Plus“ ist eine Win-win-Situation für Milchbauern und Konsumenten.“ Und er ergänzt: „Sehr froh bin ich, dass wir die Tierärzte ins Boot holen konnten.“
Das neue Label begrüßt auch die Milchbäuerin Margret Karelly aus Aflenz. Sie betont: „Herkunft und Tierwohl sind eindeutig auf den ersten Blick erkennbar. Damit ist ein bewusstes Einkaufen möglich. Ich hoffe, dass unsere Milch und Milchprodukte eine neue Wertschätzung erfahren.“
Milchwirtschaft
In der Steiermark gab es laut Landwirtschaftskammer Ende 2024 insgesamt 3.490 Milchviehbetriebe. Die steirischen Milchbauern lieferten im Vorjahr 544.658 Tonnen Milch an die Molkereien. Durchschnittlich waren es 156 Tonnen je Betrieb. 22,9 Milchkühe hat ein steirischer Milchviehbetrieb im Durchschnitt. Zum Vergleich: in der Schweiz sind es 29,4, in Deutschland 73, in Neuseeland 440.
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- Milch-PK: LK/Danner