Die zunehmende Zahl an Einbrüchen in bäuerliche Selbstbedienungsläden bereitet Direktvermarktern im Land Kopfzerbrechen. Um dem entgegenzuwirken, hat der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter mit Obmann Johann Höfinger gemeinsam mit der Landespolizei einen Leitfaden zur Verbesserung der Sicherheit erarbeitet. Dieser bietet konkrete Empfehlungen zur Einbruchsprävention und zum richtigen Verhalten im Ernstfall. Besonders empfohlen wird der kostenlose sicherheitspolizeiliche Beratungsdienst, der direkt vor Ort individuelle Lösungen erarbeitet.
„Ein gutes Kamerasystem ist das A und O“
Michael Burger betreibt mit „Pepi Omas Speis“ seit 2021 einen Selbstbedienungshofladen in Rottersdorf und kennt die Problematik aus erster Hand: „Wir hatten mehrere Diebstähle, besonders im zweiten Halbjahr 2024. Dank guter Kameras und der Kennzeichenerfassung konnten wir die Täter fassen und den Schaden vor Gericht einfordern.“ Die Kombination aus Überwachungssystem und einer gut sichtbaren Kassenlösung habe sich bei ihm am Hof bewährt. „Barzahlung ist möglich, aber wir haben kein Wechselgeld. Alles läuft über einen Kassenschlitz – das macht es für Diebe unattraktiv“, erklärt Burger.
Seit dem letzten Vorfall im Dezember 2024 ist es ruhiger geworden. Burger führt dies auf die verbesserten Sicherheitsvorkehrungen zurück. Sein Tipp: „Die Kameraplatzierung ist entscheidend – Parkplatz, Eingangsbereich und Kassa müssen gut sichtbar sein und täglich muss ein Kassasturz gemacht werden. Nach Geschäftsschluss kontrolliere ich die Aufnahmen.“ Trotz der Vorfälle würde er den Hofladen jederzeit wieder eröffnen – die Lage an der Ortseinfahrt sei ideal, rund 50 regionale Landwirte bieten mittlerweile bis zu 1.000 saisonale Produkte an.
Der neue Leitfaden ist online über den Landesverband abrufbar – und soll allen bäuerlichen Betrieben helfen, mit vertretbarem Aufwand für mehr Sicherheit zu sorgen.
direktvermarktung-noe.at
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- Hofladen: Michael Burger