Landwirtschaftskammer bringt Bedenken gegen Laborfleisch ein

LK-Präsident Andreas Steinegger sprach im EU-Parlament im Petitionsausschuss über die steirischen Bedenken gegen Laborfleisch. Die EU-Kommission ist nun aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen.

Die Landwirtschaftskammern Steiermark und Kärnten sammelten mit ihrer gemeinsamen Petition „Laborfleisch. Nein, danke!“ im Vorjahr knapp 70.000 Unterschriften. Dieses starke Votum veranlasste in einem ersten Schritt die österreichische Bundesregierung dazu, sich „gegen die Zulassung von Laborfleisch auf EU-Ebene einzusetzen und eine Folgenabschätzung zu fordern“. Dies ist auch so im Regierungsprogramm verankert. Nun gelang der Bauernvertretung aus der Steiermark und aus Kärnten ein weiteres wichtiges Etappenziel gegen künstlich hergestellte Fleischimitate. Das EU-Parlament befasste sich am Montag im Petitionsausschuss mit den großen Bedenken gegen die Zulassung von Kunstfleisch aus dem Reaktor. Wegbereiter der Präsentation der steirisch-kärntnerischen Delegation war EU-Parlamentarier Alexander Bernhuber.

In seinem Statement vor den EU-Parlamentariern im Petitionsausschuss betonte LK-Präsident Andreas Steinegger: „Fleischimitate aus der Fabrik, die mit vielen künstlichen Zusätzen und enormem Energieeinsatz gezüchtet werden, sind ein Angriff auf die flächendeckende, familiengeführte Land- und Forstwirtschaft.“ Und er betonte: „Wer auf künstliche Produkte wie Laborfleisch setzt, macht die Lebensmittelversorgung sehr verwundbar. Wenn nämlich in Zukunft das Essen im Industriegebiet wächst und die Lebensmittelversorgung in den Händen einiger weniger milliardenschwerer multinationaler Konzerne liegt, dann wird die Lebensmittelversorgung krisenanfällig. Ganz im Gegensatz zu unseren tüchtigen Bäuerinnen und Bauern, die die Bevölkerung verlässlich, sicher und krisenfest mit natürlichen Lebensmitteln versorgen.“

Steinegger hob auch die klimafreundliche Herstellung von Fleisch in Österreich hervor: „In dieser Frage sind wir nicht nur Europameister, sondern Weltmeister.“ Hingegen verschlingt künstlich hergestelltes Zellgewebe aus dem Labor als Fleischersatz ein Vielfaches an Energie mit unbekannten Folgen für Umwelt, Klima und Gesundheit. In dieselbe Kerbe stieß Präsident Siegfried Huber von der Landwirtschaftskammer Kärnten: „Die Verbrauchergesundheit steht auf dem Spiel, weil es keine Langzeitstudien über die gesundheitlichen Folgen von Laborfleisch gibt.“ 

Neben der Vorstellung der großen Bedenken gegen die Zulassung von Kunstfleisch im Petitionsausschuss des EU-Parlaments nützten die beiden Kammerpräsidenten ihren Brüssel-Besuch, um Allianzen gegen die EU-weite Zulassung von Laborfleisch zu schmieden. Neben einem Treffen mit Paolo di Stefano von „Farm Europe“ – das ist eine EU-weite Organisation, die sich für die Förderung und Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft einsetzt – stand ein Austausch mit Klaus Berend, Direktor für Gesundheit und Ernährungssicherheit in der EU-Kommission, auf dem Programm.

- Bildquellen -

  • Steinegger In Brüssel: Lahousse
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AUTORRed. KB
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