Krieg in Europa

Kommentar von Wolfgang Wallner
Bauernbund-Direktor Oberösterreich

Verzweiflung rund um Gas und Energie, Panik auf den Getreidemärkten, weitere Erhöhung der Betriebsmittelpreise. Dem gegenüber stehen neue Chancen für die Bioenergie, um möglichst unabhängig zu werden. In Zeitungsberichten und Kommentaren liest man, wo uns dieser Krieg trifft. Das Für und wider zeigt auch die Veränderung der Prioritäten auf. Ukraine und Russland haben Covid aus der medialen Berichterstattung zur Gänze verdrängt. Zu Recht, denn dieser Krieg findet nur einige hundert Kilometer entfernt von unserer Grenze statt. Trotzdem sind die Hauptsorgen vieler wirtschaftlicher, ja oft sogar egoistischer Natur. Natürlich – das Leid der Menschen ist schlimm, die Bilder von flüchtenden Familien sind dramatisch. Unsere wirtschaftliche Not erscheint manchen noch größer. Wie entwickeln sich die Börsen, wie die Preise? Können wir das für uns nutzen?
Indes sterben in der Ukraine Menschen… Auch das große Projekt „Frieden in Europa“ ist mit dem Krieg gestorben. Lange Jahren war es verpönt, ins Militär zu investieren. Nun wird wieder aufgerüstet. Erstmals werden in ganz Europa Militär-Budgets massiv aufgestockt. Eine Zeitenwende, erreicht durch den russischen Aggressor, den man jahrelang unterschätzt oder falsch eingeschätzt hat. Man war der Meinung, dass man auf diplomatischem Weg alles regeln kann, hat sich getäuscht und täuschen lassen. Es ist zu hoffen, dass sich die unverholenen Drohungen Putins, den Krieg auf andere Länder auszuweiten, seine Andeutungen betreffend Atomwaffen, nicht bewahrheiten. Sonst wird aus den für uns vorerst rein wirtschaftlichen Folgen schnell auch eine dramatisch humanitäre Katastrophe.

wallner@ooe.bauernbund.at 

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  • Wallner Wolfgang, Direktor OÖ Bauernbund: OÖ Bauernbund
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