Laut einem Bericht des ORF startet am Kogelberg in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) im Herbst ein neues Beweidungsprojekt, das der zunehmenden Verbuschung entgegenwirken soll. Ziel ist es, das Zusammenspiel von Natur und Kunst wieder erlebbar zu machen. Mehrere Skulpturen des bekannten Bildhauersymposions St. Margarethen sind derzeit stark überwachsen oder schwer zugänglich. Erst vor Kurzem wurde eine davon erneut entdeckt.
Ein versteckter Kunstschatz
Der Kogelberg, der sich von der Kapelle bis über das Opernareal hinaus erstreckt, vereint auf einzigartige Weise Natur und künstlerisches Erbe. In dichtem Gehölz wurde kürzlich eine Skulptur von Will Frenken, einem der Gründer der Werkstatt Breitenbrunn, gefunden. „Der ursprüngliche Standort der Skulptur war auf einer Klippe und somit weithin sichtbar“, erklärt Vitus Weh, Kunstexperte der Esterhazy Privatstiftung.Die in den 1960er-Jahren entstandene Skulptur soll wieder an einem geeigneten Ort aufgestellt werden. Vier weitere Werke, die entweder versteckt lagen oder vom Umsturz bedroht waren, wurden bereits vom Eigentümer Esterhazy verlegt – mit Zustimmung des Bundesdenkmalamtes sowie der Erben beteiligter Künstler, darunter des kroatischen Bildhauers Ratko Petric und des belgisch-französischen Künstlers Eugene Dodeigne.
Naturschutz im Fokus
Der Skulpturenpfad führt durch ein ökologisch wertvolles Trockenrasengebiet. Laut Stefan Fleischmann vom Umweltdachverband handelt es sich bei Standort und Bodenstruktur um „etwas ganz Besonderes“. „Hier findet man offene Böden, Gräser, blühende Pflanzen, Insekten und Schmetterlinge. Es ist richtig viel los.“ Carina Neuwirth von Pannatura betont, dass es „oberstes Ziel ist, diesen Lebensraum aufgrund seiner Vielfalt zu erhalten und zu schützen“. Nach längerer Vorbereitungszeit startet im Herbst ein umfangreiches Beweidungsprojekt. Bis zu 30 Angus-Rinder sollen künftig dafür sorgen, dass die Landschaft offen und artenreich bleibt. „Wir wollen die Landschaft so erhalten, wie sie vor Tausenden von Jahren schon war“, sagt Fleischmann. Aktuell werden robuste Holzzäune errichtet – das rund 45 Hektar große Gelände soll aber öffentlich zugänglich bleiben.
Rückkehr des Bildhauerhauses
Wie Neuwirth erläutert, wird es mehrere Durchstiege geben, sodass Besucher das Gebiet weiterhin betreten können. „Während der Beweidungszeit werden die Weidetore aber
natürlich geschlossen bleiben“, erklärt sie weiter. Das soll laut der Fachreferentin dazu beitragen, dass größere Gruppen aus sensiblen Bereichen gelenkt werden.
Auch das traditionsreiche Bildhauerhaus öffnet wieder seine Türen. Ab dem 12. September wird dort vom Kunstverein Eisenstadt vier Wochen lang die Ausstellung „Keramik als Skulptur“ gezeigt – in Anlehnung an die Geschichte des einstigen Unterkunftsortes für Symposionsteilnehmende.
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- Bildhauerhaus: Esterhazy Betriebe