Klare Worte

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Gegen eine zentrale Erfassung und Veröffentlichung einzelbetrieblicher Daten zum Pflanzenschutz hat sich Josef Moosbrugger, der Präsident der LK Österreich und Bauernbund-Vizechef, ausgesprochen. Er betont zu Recht: „Das würde nicht nur enorme Bürokratie bedeuten.“ Und das sei auch in keinem anderen Wirtschafts- oder Industriebereich der Fall, wo ebenso verschiedenste Mittel zum Einsatz kommen. Hintergrund ist die Forderung von Umweltschützern, dass alle EU-Mitgliedstaaten künftig jährlich Statistiken über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorlegen sollten – und zwar basierend auf bestehenden betrieblichen Aufzeichnungen.
Moosbrugger lehnt dies nicht von ungefähr kategorisch ab. Er verweist auf das ohnehin transparente Vorgehen der Bauern beim Pflanzenschutz. Wenn auf den landwirtschaftlichen Betrieben Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, sei für maximale Professionalität und Nachvollziehbarkeit gesorgt, ist der Kammerpräsident überzeugt. Schon jetzt müsse jeder Einsatz von Pflanzenschutzmitteln genau dokumentiert werden. Darüber hinaus können alle Pflanzenschutzmittel, deren Anwendung in der EU erlaubt ist, im öffentlichen Pflanzenschutzmittelregister nachgesehen werden. Es sei zu verhindern, dass Bauern, die für Pflanzenschutzarbeiten ohnehin auch einen Sachkundenachweis erbringen müssen, wegen notwendiger Pflanzenmedizin in polemisierender und verzerrter Darstellung an den Pranger gestellt werden. „Ein klares Ja zur Nachvollziehbarkeit und Nein zum Bauern-
Bashing“, sagt Moosbrugger. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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