Keine Tore von der Tribüne aus!

Kommentar von Peter Raggl,
Bauernbund-Direktor, Tirol

Kammerwahlzeit ist, und plötzlich schießen auch wieder wahlwerbende Gruppierungen und Kandidaten aus dem Boden, von denen man während der letzten sechs Jahre wenig bis gar nichts gehört hat. Besonders interessant erscheint mir dabei das Auftreten des sogenannten „Unabhängigen Bauernverbandes“, der in seiner Wahlwerbung ausführt, dass durch den jahrzehntelangen Einfluss der Politik die Landwirtschaft in ihrer Entwicklung gehemmt werde. Der UBV ist der Überzeugung, dass die Rahmenbedingungen für die heimischen Bauern einzig und allein durch gute Argumente gestärkt werden können. Starke Interessenvertreter in diversen Gremien und Parlamenten würden laut UBV überbewertet. Starke Argumente vertreten wir auch, nur ist mir nicht klar, wo die Argumentationskette des UBV hinführen soll, wenn sie nicht in irgendwelchen Parlamenten über eigene Vertreter bei Entscheidungsfindungen einfließen sollen.
Fakt ist, dass die Politik die Rahmenbedingungen schafft, egal ob sie die Landwirtschaft unterstützen oder behindern und dies auf Gemeinde-, Landes-, Bundes oder EU Ebene.
Bildlich am Beispiel eines Fußballspieles beschrieben glaubt der UBV, dass er als Zuseher auf der Tribüne mehr verändern kann, als der Bauernbund am Spielfeld, der Gott sei Dank auf allen politischen Ebenen sehr gute Schlüsselspieler im Einsatz hat. Auch wenn die Rolle des allwissenden und alleskönnenden Zusehers und Kritikers eine angenehme ist, weil man Spielzüge kommentieren kann und immer weiß, wie man ein vergebenes Tor selbst doch verwertet hätte und erzielte Tore früher oder taktisch klüger geschossen hätte, usw … eines ist und bleibt jedoch Fakt: Von der Tribüne aus werden niemals Tore geschossen!
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