Kartoffelmarkt KW 40/’24: Starke Drahtwurmschäden, Preise unverändert

Nach den witterungsbedingten Unterbrechungen konnte die österreichische Speisekartoffelernte in der letzten Woche vielerorts wiederaufgenommen werden. Die Erntearbeiten laufen nun auf Hochtouren. Damit kommen verstärkt auch wieder die Probleme in den Blickpunkt, mit der die heimische Kartoffelbranche zu kämpfen hat. So sind die qualitätsbedingten Absortierungen weiter im Steigen begriffen. Im östlichen Niederösterreich ist das Ausmaß der vom Drahtwurm befallenen Knollen massiv. Aber auch aus dem Waldviertel werden mittlerweile Drahtwurmschäden von über zehn Prozent an der Erntemenge gemeldet. Daneben gibt es vielerorts Beanstandungen wegen Fäulnis und grünen Knollen. Auch der hohe Wassergehalt vieler Partien dürfte sich noch negativ auf die Haltbarkeit auswirken.
Mit der Nachfrageseite ist man durchaus zufrieden. Der Inlandsabsatz im LEH läuft stetig auf saisonüblichem Niveau und auch im Export gibt es steigendes Interesse aus Südosteuropa.

Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung zu der Vorwoche. In Niederösterreich und Oberösterreich wurden mittelfallende Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 30 €/100kg übernommen, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für erhöhtem Sortieraufwand oder höherem Übergrößenanteil einbehalten.

Deutschland: Früher Ernteabschluss erwartet

In Deutschland schreitet die Kartoffelernte aufgrund günstiger Witterungsbedingungen meist rasch voran. Lediglich in Bayern verzögern immer wiederkehrende Niederschläge die Rodearbeiten. In Norddeutschland erwartet man heuer sogar einen überaus zeitigen Abschluss der Ernte in den kommenden Wochen. Trotz erntebedingt steigender Angebotsmengen blieb die Marktlage weitgehend ausgeglichen. Einerseits sorgen kühlere Temperaturen und laufende Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels für steigende Absatzmöglichkeiten. Andererseits nehmen die verstärkten Einlagerungsaktivitäten der Erzeuger deutlich Druck von der Angebotsseite. Die Speisekartoffelpreise konnten sich daher meist auf dem Vorwochenniveau behaupten. Im Bundesmittel lagen die Erzeugerpreise zu Wochenbeginn unverändert bei 20 bis 22 €/100kg.

 

 

 

 

 

 

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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