Kartoffelmarkt KW 30/’22: Anhaltender Preisdruck bei Heurigen

Die seit längerem erhoffte Stabilisierung am österreichischen Frühkartoffelmarkt trat diese Woche noch nicht ein. Nach wie vor trifft ein reichliches Angebot auf ruhige Inlandsnachfrage. Dabei unterliegen die Hektarerträge weiterhin großen regionalen Schwankungen.

Absatzseitig wird die Kauflaune der Verbraucher durch die sommerliche Hitze gedämpft. Die Heurigensaison geht langsam zu Ende und bereits jetzt weist der überwiegende Teil der Partien Schalenfestigkeit auf. Durch die hohen Temperaturen schreitet auch bei den Lagersorten die Abreife voran. Um Zwiewuchs zu verhindern wird in diesen Fällen zu rechtzeitiger Krautregulierung geraten. Über die Erträge bei den Lagerkartoffelsorten werden in den nächsten Tagen die dringend benötigten Niederschläge entscheiden. Bleibt der Regen weiter aus, ist mit deutlichen Ertragseinbußen zu rechnen. Am anhaltenden Druck auf die Heurigenpreise ändert das vorerst nichts.

In NÖ und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 17,- bis 25,- €/100kg mit einer teilweisen Preisdifferenzierung für übergroße Knollen bezahlt. Im Wochenverlauf wurden an der Unterkante neuerliche Preisrücknahmen angekündigt. In Oberösterreich blieben die Preise bei 28,- €/100 kg weitgehend unverändert, in der Steiermark wurde sie auf 28,- bis 32,- €/100kg etwas zurückgenommen.

Deutschland: Trockenschäden zeichnen sich ab

In Deutschland sind in den Hauptanbaugebieten derzeit ebenfalls gut ausreichend Frühkartoffel verfügbar. Für die durch Urlaubszeit, Hitze und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung gedämpfte Nachfrage ist das Angebot zumeist zu groß. Entsprechend haben die Preise, wenn auch auf immer noch vergleichsweise hohem Niveau, nachgegeben. Die Erzeugerpreise für festschalige Frühkartoffel lagen zu Wochenbeginn bei 35,- bis 38,- €/100 kg. Auch in Deutschland leiden die Bestände unter Trockenheit und Hitze und die Witterungsentwicklung dieser Woche wird marktentscheidend sein. Viele Landwirte erwarten bei den Anschluss- und Lagersorten mittlerweile deutlich geringere Erträge.

Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ

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QuelleH.M.
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