Karl Marx oder St. Marx?

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Dieser Wahlsonntag hatte es in sich: In Oberösterreich hat die Volkspartei mit leichtem Stimmenzugewinn die anderen Parteien auf größerem Abstand halten können, allen voran die Blauen, aber auch die Grünen. Einziger Wermutstropfen: das Abschneiden der Liste MFG. Ohne echtes Programm, außer einer gehörigen Portion Impfskepsis (basierend auf fragwürdigen Daten und wirren Verschwörungstheorien), belegt sie künftig drei Sitze im Landtag. Deren Ende ist weit absehbarer als das der Corona-Pandemie. Am Land haben sich die Bauernbund-Kandidaten sehr gut geschlagen und einen wesentlichen Beitrag zum VP-Wahlerfolg geleistet. Bauernbund-Obmann und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und sein Team können damit sehr zufrieden sein. Ihr voller Einsatz hat sich gelohnt.
In Graz hat eine sozial-beherzt agierende, wenn auch eher unideologisch wirkende „Marxistin“ den VP-Bürgermeister aus dem Amt gekippt. Als seit gut 20 Jahren im Stadtteil St. Marx lebender Beute-Wiener vermute ich aber, Frau Elke Kahr ist eher Anhängerin des Hl. Marx (oder Marks, eine verkürzte Form von Markus) als des umstrittenen Philosophen und Kapitalismuskritikers. Graz wird deshalb nicht untergehen.
Weit mehr Einfluss auch auf Österreich hat dagegen der doch überraschende Wahlausgang in Deutschland, wo sich nach 16 Jahren stabil-verlässlicher Merkel-Politik eine drastische Wende ankündigt. Auch für Bauern, nicht nur zwischen Rhein und Oder. Die Unionsparteien CDU/CSU wurden geschlagen. Persönlich tippe ich auf einen Farbwechsel im Berliner Agrarressort.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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