Neue Wege in der Lebensmittelversorgung
Ein ähnliches Ziel, aber mit anderer Umsetzung, verfolgt das “Eidenberger Bio Gwölb”. Acht Betriebe haben sich zusammengeschlossen und bieten in den Räumen des Pfarrhofs ihre Produkte samstags den Kunden direkt zum Verkauf an. “Ein solches Projekt wäre in jedem Ort möglich”, sagt Gottfried Mair, Mitglied des Vereins:”Wir kommen mit unseren Kunden in Kontakt, wovon das gegenseitige Verständnis profitiert.” Voraussetzung für ein solches Projekt sei das Vertrauen innerhalb der Bauernschaft.
Gerade für kleinere Betriebe bergen solche Initiativen groöes Potential, um die Wertschöpfung zu erhöhen, sind die Jungbauern überzeugt. Probleme bereiten diesen Betrieben aber bürokratische Hürden, wenn etwa wegen fehlender “20 cm Gangbreite” der Stall umgebaut werden müsste, sagt Florian Mair, JB-Bezirksobmann von Schärding: “Wenn die Betriebe wegen möglicher zukünftiger gesetzlicher Vorgaben nicht weiterwirtschaften können, gehen die Förderungen von Heute ins Leere”.
“Nicht ständig am Pranger stehen”
Die Direktvermarkter-Initiativen eint ein großer Vorteil: Bei der Vermarktung ihrer Produkte können die Bauern in direkten Kontakt mit den Konsumenten treten. Diesen “Trumpf” haben Anita, Gerhard und Jungbauer Hannes Maier mit ihrem Schweinezucht- und -mastbetrieb in St. Marien nicht in der Hand, weil sie keinen Direktverkauf haben. Sie wünschen sich deshalb von ihrer Vertretung eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, um als “tierhaltender” Betrieb in der Öffentlichkeit “nicht ständig am Pranger zu stehen”. Die Jungbauern fordern dazu, Fächer wie “Lebensmittelproduktion” in den Lehrplan von Schulen aufzunehmen. Der Kontakt mit “Menschen aus der Umgebung spielt trotzdem eine große Rolle”, sagt David Süß, Bundesgeneralsekretär der Jungbauern: “Das persönliche Gespräch ist immer noch die günstigste und effizienteste Methode, um Landwirtschaft zu erklären und Verständnis zu erfahren.” Denn – und da waren sich die Jungbauern auch nach der spannenden Bundesländertour einig – “Durchs Reden kommen d`Leut zam”. Fotos auf www.ooe.bauernbund.at/jungbauern
Jungbauern: Öffentlichkeitsarbeit als zentrales Anliegen
Quer durch alle Bundesländer sind die Jungbauern aktiv. Eine zentrale Aufgabe sehen sie in einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit. Dazu holen sie Betriebe vor den Vorhang, organisieren Besichtigungen und veranstalten Informationsabende und Feste. Sie fordern außerdem, Fächer wie “Lebensmittelproduktion” in den Unterricht aufzunehmen.