Josef Fradler jun. ist neuer Obmann der Arge Rind

Josef Fradler jun. (im Bild links) ist der neue Obmann der Arge Rind. Gemeinsam mit Geschäftsführer Werner Habermann leitet er nun den Verband. Ganz rechts der scheidende Obmann Josef Fradler sen.

Die Herausforderungen für die Rinderwirtschaft durch Freihandelsabkommen und Covid-Krise sowie die Wahl eines neuen Obmanns, das waren die zentralen Tagesordnungspunkte der jüngsten Generalversammlung der Arge Rind, die am 30. September 2020 in Eugendorf in Salzburg abgehalten wurde.

20 Jahre Arge Rind

Unter dem scheidenden Obmann der Arge Rind, ÖR Josef Fradler, hatte man für die diesjährige Generalversammlung eine Festveranstaltung geplant, mit der der Verband auch das 20. Gründungsjubiläum gebührend in den Mittelpunkt rücken wollte. Corona-bedingt musste man die Versammlung jedoch in kleinem Rahmen abhalten. Obmann Fradler konnte eine positive Bilanz über die Tätigkeit des Verbands ziehen: „Wenn wir auf die letzten Jahre zurückblicken, haben wir den Rindfleischmarkt und die Qualität unserer Produkte sehr positiv entwickelt. Der Druck am Markt wird aber schärfer! Insbesondere spürten wir dies in der Corona-Krise. Dennoch konnte die Qualitätsproduktion weiter erhöht werden, die Marktverwerfungen in den Programmen waren meist am geringsten.“ Fradler verdeutlichte den großen Stellenwert der Qualitätsproduktion im Rindfleisch-Bereich in Österreich. Die Arge Rind habe sich erfolgreich als koordnierende Dachorganisation der sieben Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern etablieren können. Als das Sprachrohr der bäuerlichen Produktion sei die Arge Rind „die Brücke zum Markt für die Bauern“ geworden, so Obmann Fradler.

Covid ist die größte Herausforderung

Die zurückliegenden eineinhalb Jahre waren für die österreichischen Rinderbauern und die Arge Rind durch viele Herausforderungen geprägt. Im Jahr 2019 waren Spannungsfelder bestimmend, wie Freihandelsabkommen, Brexit oder billige Fleischimporte in die EU. Im laufenden Jahr brachte die Covid 19-Krise die größten Herausforderungen, insbesondere durch die Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus.

Qualitätsprogramme verbessern die Wertschöpfung

Eine positive Entwicklung in der Vermarktung konnte Geschäftsführer Werner Habermann in seinem Tätigkeitsbericht darstellen. Demnach vermarktet die Arge Rind bereits rund 75 Prozent der Schlachtrinder über Qualitätsprogramme. Für diese Rinder wurden Qualitätszuschläge von ca. 18 Millionen Euro für die Bauern erzielt, was „eins zu eins die Wertschöpfung auf den Betrieben verbessert“, so Habermann. Bezogen auf die aktuell schwierige Situation (Gastronomie, Tourismus) geht Habermann davon aus, dass die Covid-19-Krise den Rindfleischmarkt auch im Winter 2020 in Atem halten wird. Kernaufgabe der Arge Rind in diesem Umfeld sind marktstabilisierende Maßnahmen. Dazu gehört laut Habermann insbesondere die Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie. „Dies würde die Position von österreichischem Qualitätsrindfleisch im Außer-Haus-Verzehr kräftig stärken,“ so der Geschäftsführer. Es sei an der Zeit, dass hier endlich Umsetzungsschritte erfolgen.

Fradler junior folgt auf Fradler senior

Im Rahmen der Generalversammlung schieden der bisherige Obmann ÖR Josef Fradler und Obmann Stellvertreter ÖR Fritz Gruber nach 20-jähriger Tätigkeit aus ihren Führungsfunktionen in der Arge Rind aus. Für die neue Führungsspitze gab die Generalversammlung ein jeweils einstimmiges Votum für Josef Fradler jun. aus Möderndorf / Maria Saal (Ktn.) als Obmann und für Ing. Franz Beck aus St. Marein bei Knittelfeld (Stmk.) als Obmann-Stellvertreter. Josef Fradler jun., Sohn des scheidenden Altobmanns, bedankte sich für das Vertrauen und stellte gegenüber der Generalversammlung fest: „Ich freue mich, mit einem sehr starken Team in der Arge Rind die österreichischen Rinderbauern in Zukunft vertreten zu dürfen. Was einer nicht erreicht, können viele gemein­sam erreichen.“

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  • 201002 Web Arge Rind: Arge Rind
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QuelleHans Maad
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