Jäger und Landwirte schützen Wildtiere

Durch eine gemeinsame Kraftanstrengung und gezielte Maßnahmen können Jungtiere vor dem Mähtod gerettet werden.

Durch Zusammenarbeit von Jägern und Bauern werden viele Jungtiere gerettet.

Jährlich werden in Oberösterreich Hunderte Rehkitze, Feldhasen, Rebhühner, Fasane sowie Kiebitze und andere Wildtiere vermäht. Verwesende Tierkadaver in der Silage, können das Futtermittel mit Botulinum-Toxinen kontaminieren. Der OÖ. Landesjagdverband und die Bäuerinnen und Bauern setzen sich gemeinsam für den Schutz junger Wildtiere ein. Mit gezielten Maßnahmen vor und während der Mahd, kann eine erhebliche Anzahl von Wildtieren gerettet werden.

Maßnahmen zur Wildrettung

Flatternde Kunststoffsäcke: Am Vorabend der Mahd werden Stangen aufgestellt, um die Rehgeißen zu verscheuchen und ihre Kitze aus der Wiese herauszuholen. Diese Wildscheuen sollten allerdings wirklich erst einen Tag vor dem Mähen aufgestellt werden, damit dies für die Tiere nicht zur Gewohnheit wird. Diese Aktion ist vor allem in Kombination mit der Suche durch Jagdhunde sinnvoll.

Technische Wildretter: Geräte sind an den Traktoren befestigt und messen mittels Infrarot- und Mikrowellensensoren Temperaturunterschiede und den „Wassergehalt“ in der Fläche. Wildtiere werden als „warmes Wasser“ von Wiesen, Steinen und Boden unterschieden.

Wildrettersirenen: Diese Sirenen werden mittels Magneten auf das Mähwerk oder am Traktor angebracht. Der Ton veranlasst die Wildtiere dazu wegzulaufen.

Mähmethode: Das Mähen von innen nach außen ist ebenso eine wirksame Methode zur Reduktion des maschinenbedingten Mähtodes von Wildtieren. Denn so werden die gefährdeten Tiere nach außen in alle Richtungen, in sichere Nachbarflächen, gedrängt.

Drohnen mit Wärmebildkamera: Landwirte informieren vor der Mahd den zuständigen Jäger und diese untersuchen via Drohnen mit Wärmebildkamera die Wiesen, um Kitze aufzuspüren. Solange es noch nicht allzu warm ist, zeichnen sich die kleinen Körper auf den Infrarot-Bildern deutlich vom kühleren Gras ab. Am Monitor werden die hellen Flecken beurteilt. Scheinen diese Flecken auf, geht der Weidmann vorsichtig und ruhig an das Tier heran, um es in Sicherheit zu bringen. Ein Hektar wird dabei in zwei Minuten abgesucht.

- Bildquellen -

  • Wildrettung Bauer Jäger: OÖ LJV
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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