„Ist das nicht selbstverständlich?“

Regina Griebaum-Wolf: „Kennzeichnung kostet nicht viel mehr.“ FOTO: Privat

Seit 2013 leitet Regina Griebaum-Wolf in vierter Generation das Gasthaus Wolf in Gleisdorf in der Steiermark. Als Gastronomin legt sie großen Wert auf die Regionalität der Lebensmittel, die sie für ihr Gasthaus bezieht. Daher ist sie voll für eine klare Herkunftskennzeichnung („Wo Österreich draufsteht, sollte es auch drinnen sein“), auch in der Gastronomie.

BauernZeitung: Seit wann setzen Sie auf Transparenz?
Griebaum-Wolf: Meine Eltern haben schon damit angefangen, das Fleisch für unser Gasthaus aus Österreich zu beziehen. als ich dieses vor neun Jahren übernommen habe, hat sich daran natürlich nichts geändert. Mir ist es wichtig, dass Fleisch nicht quer durch die ganze Welt transportiert wird.

Zu wissen, woher die Lebensmittel kommen, ist Ihnen also ein besonderes Anliegen. Warum?
Weil ich so die heimische Wirtschaft und die Bauern unterstütze. Es gibt ja viele, die Produkte anbieten, die ich für meine Küche brauche. Es gibt in der Gastronomie zwar genug Möglichkeiten, Fleisch besonders günstig zu kaufen, aber Fleisch von Tieren, die in Österreich geboren, gemästet und geschlachtet wurden, kostet nicht viel mehr.

Ist die Kennzeichnung für Sie nun ein Mehrwert oder doch mehr Aufwand?
Es ist sicher nicht mehr Aufwand, weil ja freiwillig und nicht verpflichtend. Ich lege jedenfalls sehr viel Wert darauf, und das sage ich meinen Kunden auch gerne.

Welchen Vorteil bringt die Kennzeichnung den Wirten?
Naja, die große Masse möchte einfach schnell und günstig essen. In großen Betrieben ist aber am Teller nicht immer das drauf, was drauf sein soll. Leider ist das vielen Konsumenten nicht wirklich bewusst, oder es passt aufgrund des Preises einfach für sie. Bei uns in der Region sind während der Coronakrise aber viele Direktvermarkter entstanden, die sehr gut angenommen werden. Hier sieht man einfach, es gibt diesen Trend zu mehr Regionalität und Transparenz.

Sind Ihre Gäste daran interessiert zu wissen, wo ihr Schnitzel herkommt?
Ja, auf jeden Fall. Die Gäste fragen oft nach, woher das Fleisch oder die Säfte kommen, und es kommt sehr gut an, wenn die Speisekarte regional gestaltet wird. Man kommt auch gleich ins Gespräch mit den Leuten. Dieser Kundenkontakt ist sehr wichtig für mich.

Tanja Edlinger

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AUTORRed. SN
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