Bundesministerin Elisabeth Köstinger besuchte vergangene Woche Salzburg. Im Fokus stand dabei das Thema der Herkunftskennzeichnung und damit natürlich auch die Stärkung der regionalen Produkte. „Die österreichische Landwirtschaft produziert Lebensmittel in höchster Qualität. Das wissen auch die Konsumenten zu schätzen. Neueste Umfragen zeigen, dass vier von fünf Österreichern sich eine Ausweitung des Angebots an regionalen Lebensmitteln wünscht“, so der Salzburger Bauernbund-Obmann Präsident Rupert Quehenberger.

SalzburgerLand Herkunftszertifikat

Besonders stolz zeigt sich der Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg auch über die Vorreiterrolle, die Salzburg im Bereich der Herkunftskennzeichnung eingenommen hat. „Schon vor etwas über zwei Jahren wurde das SalzburgerLand Herkunftszertifikat ins Leben gerufen und wir sind stolz auf seine Erfolgsgeschichte. In dieser kurzen Zeit haben sich mehr als 150 Betriebe zertifizieren lassen, mittlerweile wurde das Projekt auf die Gastronomie und Hotellerie ausgeweitet“, so Quehenberger. „Noch nie waren regionale Lebensmittel so wertvoll wie heute. Mit dem SalzburgerLand Herkunftszertifikat ist es uns gelungen, Vertrauen für unsere Produkte zu schaffen, die aus kleinstrukturierter, familiengeführter Landwirtschaft aus der Region stammen. Diese sind mit dem Zertifikat klar erkennbar. Herkunft, Qualität und Ehrlichkeit prägen diese Lebensmittelaus-zeichnung“, ergänzt Agrar-Landes­rat Josef Schwaiger.

Herkunft verpflichtend kennzeichnen

Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den Vertretern der Salzburger Wirtschaft, angeführt vom Präs. der Wirtschaftskammer KommR Peter Buchmüller, wurde über die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln diskutiert. „Derzeit ist es für Konsumenten nicht möglich zu erkennen, woher die Grundzutaten für verarbeitete Produkte oder in der Gemeinschaftsverpflegung kommen. Daher haben wir die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Lebensmitteln im Regierungsprogramm verankert. Die Herkunftskennzeichnung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss den Bäuerinnen und Bauern mehr Wertschöpfung bringen. Zuerst müssen wir bei den Großbetrieben und der Industrie und somit bei den großen Mengen mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung beginnen und nicht wieder bei den kleinen Dorfwirtshäusern. Wenn wir es schaffen ein funktionierendes System zu etablieren, dann können wir über weitere Schritte sprechen. Mit der freiwilligen Herkunftskennzeichnung in der Gastro-nomie sind wir mit dem AMA GENUSS REGION-Gütesiegel bereits sehr erfolgreich“, erklärt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

Bauernhofgespräch in Nußdorf

Die Salzburger Bäuerinnen und Bauern wurden zu einem gemeinsamen Bauernhofgespräch mit der Bundesminis­terin nach Nußdorf zum Derndlbauern geladen. Dort stand die Ministerin für Diskussionen und Anregungen bereit und beantwortete auch die Fragen der Besucher. Neben fachlichen Themen wie der Ausgestaltung der GAP, der Bio-Verordnung und der Nitratrichtlinie wurde auch der gesellschaftliche Wandel thematisiert. „Bei der Produktion der Lebensmittel reden immer mehr Personen mit. Konsumenten wollen über Haltungsformen und das Tierwohl informiert sein und fordern immer höhere Standards. Gleichzeitig lässt sich diese Forderung nicht immer im Kaufverhalten der Konsumenten ab-lesen“, so Quehenberger.

- Bildquellen -

  • Gasthof Hoelle 14 (Kopie): Salzburger Bauernbund/Manuel Horn
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AUTORClaudia Hude, red.EH
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