Im Durchschnitt 7425 kg Milch pro Kuh und Jahr

Rinderzucht Austria hat die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung 2016 vorgelegt. Das Kontrolljahr 2016 fiel mit einem Plus bei der Milchleistung von 144 kg im Mittel aller Kühe besonders positiv aus.

Von den insgesamt rund 535.000 Milchkühen in Österreich stehen 428.000 unter Leistungskontrolle. Davon entfallen fast 74 % auf Fleckvieh sowie je rund 12 % auf Holstein und Braunvieh. ©ZAR
Von den insgesamt rund 535.000 Milchkühen in Österreich stehen 428.000 unter Leistungskontrolle. Davon entfallen fast 74 % auf Fleckvieh sowie je rund 12 % auf Holstein und Braunvieh. ©ZAR
Mehr Kontrollkühe und mehr Milch – die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung 2015/16 belegen die erfolgreiche und zielorientierte Arbeit der heimischen Milchviehhalter. Das Kontrolljahr 2016 fiel besonders positiv aus. Die Durchschnittsleistung aller Kühe legte um 144 kg zu auf 7425 kg Milch je Kuh und Jahr. Der durchschnittliche Fett- und Eiweißgehalt verbesserte sich jeweils um 0,1 % auf 4,14 % Fett und 3,40 % Eiweiß. Nach Rassen sind wieder die Holstein mit 8701 kg unangefochten an der Spitze, gefolgt vom Braunvieh mit 7360 kg und der Rasse Fleckvieh mit 7323 kg je Kuh und Jahr.

Tiergesundheit und Milchleistung im Einklang

Die Leistungssteigerung im abgelaufenen Prüfjahr liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt (1950 bis 2016) von 67 kg pro Kuh und Jahr. Neben dem Zuchtfortschritt auf Leistung und Tiergesundheit spielen auch Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle. Der Milchpreis hat zu dieser positiven Entwicklung sicher nicht beigetragen, lag doch dieser in den vergangenen Monaten knapp über bzw. in den jüngsten Monaten auch knapp unter 30 Cent (exkl. Ust., 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß).
Positiv auf die Milchleistung gewirkt hat mit Sicherheit das für die Grundfutterwerbung sehr ertragreiches Vegetationsjahr 2016. Zur Erhaltung und Verbesserung der Tiergesundheit laufen zahlreiche Forschungsprojekte. In Österreich erstreckt sich die Leistungsprüfung nicht nur auf die Hauptmerkmale Milch und Fleisch. Es werden auch die Fitnessmerkmale wie Kalbeverlauf, Nutzungsdauer, Persistenz, Fruchtbarkeit, Aufzuchtverluste und Zellzahl erhoben. Zusätzlich werden die tierärztlichen Diagnosen zur Beurteilung der Tiergesundheit erfasst. Die Kälberverwendung, die Abgangsursachen bei Kühen, der Besamungserfolg von Stieren und Besamern sowie die Melkbarkeit bei Kühen werden ebenso ermittelt. Alle diese Werte stehen über die Berichte der Leistungsprüfung für die betrieblichen Managemententscheidungen zur Verfügung und fließen über die Berechnung der Zuchtwerte in die Selektion ein. Zur Erhebung der Daten sind in Österreich acht Landeskontrollverbände tätig, die Auswertung erfolgt zentral durch die ZuchtData-EDV-Dienstleistungen GmbH im Auftrag der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR).

535.000 Kühe in 31.532 Betrieben

Mit Stichtag 1. September 2016 gibt es in Österreich laut AMA-Rinderdatenbank 534.905 Milchkühe (-0,2 %) und 31.532 Halter. 2016 wurden fast 80 % der Milchkühe in einem der 20.586 Kontrollbetriebe gemolken – dies ist um ein Drittel mehr als noch vor 20 Jahren. Die höchsten Kontrolldichten gibt es mit 92,5 % in Vorarlberg, gefolgt von Tirol mit 91,0 % und dem Burgenland und Niederösterreich mit jeweils 83,4 %. Das ist auch heuer wieder ein klares Zeichen für die zunehmende Professionalisierung der österreichischen Milchproduktionsbetriebe. Immer mehr Betriebe nutzen damit die umfangreichen Serviceleistungen der Landeskontrollverbände, die für ein erfolgreiches und effizientes Herdenmanagement den Bäuerinnen und Bauern vor Ort angeboten werden.
Österreichweit wurden im Schnitt 21 Kontrollkühe je Betrieb gehalten. Das Burgenland weist diesbezüglich mit 36 Kühen den höchsten Wert aus, die kleinsten Strukturen findet man in Tirol mit elf Kühen je Betrieb. Im Jahre 1995 stand gerade einmal die Hälfte der Kühe unter Milchleistungsprüfung. Gemessen an der Anlieferungsmilch sind immerhin bereits 88 % der Milch aus Kontrollbetrieben, die in einer der rund 90 österreichischen Milchbearbeitungs- und Verarbeitungsunternehmen verarbeitet wurden. Im Jahr 2015 waren dies in Summe 3,1 Mio. Tonnen.

Milchleistung nimmt stetig zu

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