Obwohl von einem Anspringen der Konjunktur, insbesondere im Bauwesen, nach wie vor keine Rede sein kann, wird Rundholz dieser Tage österreichweit kontinuierlich nachgefragt. Laut Forstabteilung der LK Österreich ist die heimische Sägeindustrie durchwegs aufnahmefähig. Auch das mancherorts anfallende Schadholz werde zügig abtransportiert. Das spiegelt sich auch in den Preisen wider. Das Leitsortiment Fichten- und Tannenblochholz (A, B, C 2b) erreicht im Bundesmittel einen Preis von 109,75 Euro je Festmeter. Regional verzeichneten die LK-Marktanalysten eine steigende Tendenz, etwa in der Steiermark, wo bis zu 115 Euro bezahlt werden. Preisliches Schlusslicht ist das Burgenland wo teilweise noch unter 100 Euro pro Festmeter bezahlt wird.

Gefragt bleibt auch Lärchenholz. „Die Nachfrage übersteigt das Angebot“, heißt es. Gehandelt werden Lärchenbloche zu auf hohem Niveau stabilen Preisen, mit regionalen Unterschieden. Wie schon im April sind in die höchsten Erlöse von bis zu 185 Euro je Festmeter (A, B, C, 3a+) in der Steiermark erzielbar. Die geringsten Erzeugerpreise werden aus Oberösterreich gemeldet, wo das Preisband von 100 bis 150 Euro reicht.

Kein Markt für Kiefer

Sorgenkind beim Nadelsägerundholz ist erneut die Kiefer. Der Absatz sei aktuell „sehr schwierig“. Hinzu kommt das saisonbedingte Bläuerisiko welches bekanntlich zu minderer Holzqualität führt. „Vor der Ernte ist sicherzustellen, dass das Holz rasch abtransportiert und übernommen wird, um Qualitätsverlust zu verhindern“, informiert die LK diesbezüglich. Das wenige gehandelte Kiefernrundholz wechselt im Mittel für 72 Euro den Besitzer. Damit liegen die Preise teils deutlich unter dem Braunblochpreis der zuletzt mit gut 80 Euro je Festmeter geringfügig anzog.

Noch immer gut gefüllt sind den Forstexperten zufolge die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie. Bei Schleifholz seien entsprechend „kaum Absatzmöglichkeiten vorhanden“. Aus den südlichen und westlichen Bundesländern gibt es demnach überhaupt keine Marktkennzahlen.  Im österreichischen Durchschnitt sind für Fichten- und Tannenschleifholz 41,75 Euro je Festmeter realistisch. Das entspricht einem Rückgang von etwa 1 Euro gegenüber April.

Gleichgewicht bei Faserholz

Anders ist die Ausgangslage bei Faserholz, verlautet es aus dem Holzreferat: „Angebot und Nachfrage halten sich die Waage.“ Abtransport und Übernahme erfolgen demnach zeitnah. Einzig in den östlichen Schadgebieten gäbe es Verzögerungen. Preislich bleiben Fichte- und Tanne stabil und bewegen sich zwischen 30 Euro in Kärnten und gut 46,55 Euro je Festmeter in Vorarlberg. In der Steiermark, Ober- und Niederösterreich pendelt der Preis um den Bundesschnitt von knapp 38 Euro.

Differenziert zu betrachten ist laut LK Rotbuchenfaserholz: „Während im Süden Österreichs eine leichte Nachfragebelebung spürbar ist, ist die Abnahme im Norden kontingentiert.“ Die Preise seien aber stabil und pendeln um 55 Euro je Festmeter. Höchstpreise jenseits der 60 Euro seien im Westen erzielbar.

Unverkäufliches Energieholz

Ungebrochen angespannt ist auch die Marktlage bei Energieholz. Nach dem milden Winter seien die Lager der Abnehmer schlicht voll. „Die Nachfrage ist witterungsbedingt stark rückläufig beziehungsweise nicht vorhanden“, so die Experten. Außerhalb von Langfristverträgen werde demgemäß nichts verkauft. Das ist auch an den dokumentierten Preisen zu erkennen. Erneut gibt es für Energiehackholz nur aus Niederösterreich zahlen. Dort wird für Hackholz frei Straße 60 bis 70 Euro je Atrotonne erlöst. Energieholz lang kommt auf durchschnittlich 82 Euro je Atrotonne. Interessantes Detail: Hackgut frei Werk konnte sich preislich zu Monatsbeginn etwas verbessern. Für durchschnittliche Qualitäten werden im Süden 78 Euro und in Niederösterreich bis zu 130 Euro je Atrotonne bezahlt.

Keine Veränderungen gibt es beim Brennholz. Selbst für hohe Qualitäten gäbe es keinen Absatz. „Eine Belebung ist so schnell nicht absehbar“, informiert die Forstabteilung. Weichholz wechselt für durchschnittlich 85 Euro pro Raummeter den Besitzer. Hartholz erzielt Preise von 78 Euro in der Steiermark bis zu 131 Euro in Vorarlberg.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäfte von März bis Mitte April und sind Nettopreise. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind
bei Energie- und Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

- Bildquellen -

  • Zug mit Kiefernholz: Makuba - stock.adobe.com
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AUTORClemens Wieltsch
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