Nach fünfjähriger engagierter Arbeit für die Oö. Jungbauernschaft hat Christian Lang seine Funktion als Obmann zurückgelegt. Beim Jungbauern-Landestag wurde Marlene Neuwirth (siehe Landsleute Seite 13) einstimmig zur neuen Landesobfrau gewählt. Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der Jungbauernschaft im Land ob der Enns. „Ich freue mich auf die kommenden drei Jahre und die Chance, die Zukunft der Jungbauernschaft aktiv mitzugestalten“, betonte Neuwirth.

Mit dem Wechsel an der Spitze geht auch eine personelle Neuausrichtung des Präsidiums einher. Dieses setzt sich nun aus Vertretern der vier oberösterreichischen Vierteln zusammen: Maximilian Fröschl (Mühlviertel, Perg), Michael Holzleitner (Hausruckviertel, Wels-Land), Mathias Schrattenecker (Innviertel, Ried im Innkreis) und Georg Zehetner (Traunviertel, Linz-Land) wurden ebenso allesamt einstimmig gewählt.
Wechsel an der Spitze ist wie eine Hofübergabe
Lang betonte in seiner Abschiedsrede die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit für die Jungbäuerinnen und Jungbauern in Oberösterreich: „Wir haben uns immer in sämtlichen Gremien aktiv eingebracht und dadurch stets die Interessen der jungen Bäuerinnen und Bauern bestmöglich vertreten“, betonte Lang. Den Wechsel an der Spitze verglich der scheidende Obmann mit einer Hofübergabe: „Natürlich ist auch etwas Wehmut dabei beim Abschied, aber es überwiegt die Freude und der Stolz, wenn man weiß, dass es wieder gut weitergeht“, so Lang, der seiner Nachfolgerin und dem neu gewählten Präsidium viel Erfolg wünschte.
Die Hofübergabe ist auch ein zentrales Anliegen für die frischgewählte Jungbauern-Landesobfrau: „Der Prozess erfordert eine langfristige Planung und gezielte Beratung. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für diese essenzielle Phase in der landwirtschaftlichen Laufbahn zu stärken und Hofberatungen als festen Bestandteil des Übergabeprozesses zu etablieren.”
Agrarpolitisches Engagement
Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger betonte die Wichtigkeit der agrarpolitischen Interessensvertretung, insbesondere für junge Bäuerinnen und Bauern: „Alle Entscheidungen die jetzt getroffen werden, betreffen euch am längsten. Daher braucht es das Engagement von jungen Menschen, die sich aktiv für eine zukunftsfähige Agrarpolitik einsetzen”, betonte Langer-Weninger, die der Jungbauernschaft volle Unterstützung auf allen Ebenen zusicherte.
Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner forderte das neuen Jungbauern-Team dazu auf, mutig zu sein: „Junge Stimmen werden in der Öffentlichkeit gehört. Das muss man nutzen. Also seid frech und schockt uns ab und zu.“
Neues Team ist voller Motivation und Tatendrang
Die frischgewählte Jungbauern-Landesobfrau zeigte sich bei ihrer Antrittsrede voller Tatendrang: „Wir sind ein junges, innovatives Team das sich untereinander gut versteht und gemeinsam wollen wir die oberösterreichische Jungbauernschaft voranbringen. Die Blicke sind nach vorne in die Zukunft gerichtet. Wir sind motiviert und werden uns die Freude an der Arbeit nicht nehmen lassen“, so Neuwirth.
Landsleute: Die erste Obfrau der Jungbauernschaft

Landesobfrau der
oö. Jungbauernschaft
Mit gerade einmal 25 Jahren wurde Marlene Neuwirth vergangene Woche zur Landesobfrau der oberösterreichischen Jungbauernschaft gewählt. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze der agrarpolitischen Jugendorganisation. „Natürlich ist das etwas ganz Besonderes. Man denkt als Frau schon länger nach, ob man es sich zutraut“, betont Neuwirth.
Aufgewachsen ist sie auf dem elterlichen Betrieb in Gunskirchen, der sich auf Ackerbau und Direktvermarktung spezialisiert hat. Dennoch entschied sie sich für ein Studium im Bereich Onlinemarketing und Kommunikation. Seit ihrem Abschluss arbeitet Neuwirth im Marketing beim Landtechnikhersteller Pöttinger.
Noch mehr agrarische Kommunikation
Kommunikation und Landwirtschaft zu verknüpfen, ist eines ihrer zentralen Anliegen: „Viele Konsumenten wissen nicht mehr, wie Landwirtschaft funktioniert. Beim Lebensmitteleinkauf klaffen Wunsch und Wirklichkeit oft weit auseinander. Wir Jungbauern müssen uns daher noch mehr mit Agrarkommunikation beschäftigen“, so die neue Landesobfrau, die gemeinsam mit ihrem jungen motivierten Team Aufklärungsarbeit leisten und die Zusammenhänge der landwirtschaftlichen Produktion erklären will.
Besonders wichtig ist ihr, dass die Förderungen für junge Hofübernehmer weiterhin bestehen bleiben, um die Bewirtschaftung der Betriebe langfristig zu gewährleisten. Trotz aller Herausforderungen blickt sie optimistisch in die Zukunft: „Die Stimmung unter den jungen Bäuerinnen und Bauern ist grundsätzlich positiv.“
„In der Landwirtschaft geht es nur gemeinsam“
Auch privat steht die nächste große Veränderung kurz bevor: Demnächst wird sie ihren Lebensmittelpunkt nach Sattledt verlegen, um in Zukunft mit ihrem Partner dessen Schweinezuchtbetrieb zu bewirtschaften. „Das ist für mich eine neue Herausforderung, da ich bislang wenig mit Viehwirtschaft zu tun hatte“, gibt sie ehrlich zu. Dennoch: „Man hilft überall mit, wie es in der Landwirtschaft halt üblich ist. Es geht nur gemeinsam.“
Trotz ihrer zahlreichen Verpflichtungen bleibt Neuwirth auch noch Zeit für ehrenamtliches Engagement: Sie war Landjugend-Ortsleiterin, Marketenderin im Musikverein und Mitglied der Faschingsgarde. Außerdem ist sie sportlich aktiv und liebt Skifahren, Laufen und Radfahren.
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- DSC 8932: BZ/Mursch-Edlmayr