Heimische Holsteins auf internationalem Niveau

Holstein Austria und Rinderzucht Steiermark luden von 17. bis 19. März 2017 zur „Austrian Dairy Show“ nach Traboch in der Steiermark. Erstmals wurden das Bundesjungzüchter-Championat und der Dairy-Grand-Prix-Austria gemeinsam unter einem Dach veranstaltet.

Der Grandchampiontitel ging an Regale (Artes), Betrieb Rupert Wenger, Maishofen (Sbg.) Foto: Holstein Austria

Erfolgreiche Premiere auf internationalem Niveau – diese Bilanz zogen die Verbände Holstein Austria und Rinderzucht Steiermark über ihre jüngst abgehaltene Austrian Dairy Show. Erstmalig wurden im Rahmen der Veranstaltung das Bundes-Jungzüchterchampionat und die Bundesschau für Holstein gemeinsam abgehalten. Zudem kamen auf der Austrian Dairy Show auch noch hochwertige Elitekollektionen der Rassen Braunvieh, Fleckvieh, Grauvieh und Pinzgauer zur Bewertung.

LFS Goldbrunnerhof lag im Schulwettbewerb voran
Als Auftaktveranstaltung fand der Bundesschulwettbewerb mit sieben teilnehmenden landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) statt. Bewertet wurden Idee und Präsentation. Den besten Auftritt absolvierten die Schüler der LFS Goldbrunnhof aus Völkermarkt (Ktn.) vor der LFS Alt-Grottenhof (Stmk.).
Die Jungzüchter zeigten auf der Austrian Dairy Show ihr hochklassiges Können in Vorführung und Präsentation der Tiere. Schlussendlich kürte Preisrichter Daniel Gisler dann bei den Juniors Simon Fink aus Lauterbach (Vbg.) und bei den Seniors Kathrin Garzaner aus Fritzens (T) zu den Gesamtvorführsiegern. Bei den acht Typ-Rassenbewerben gingen sechs Titel an Tiroler und jeweils ein Titel an Kärntner und Salzburger Jungzüchter.

Kathrin Garzaner aus Fritzens (T) wurde mit Rainbow (Solomon) Senior-Vorführchampion.
Foto: Holstein Austria

Rupert Wenger wurde mit Regale Grandchampion
Einer der Schauhöhepunkte waren die Bundesholstein- und -jerseyschau, gerichtet von Erhart Junker aus der Schweiz. Die österreichische Holsteinzucht hat in den letzten Jahren stark an internationalem Ansehen gewonnen. So war für diese Schau international großes Interesse spürbar, waren doch einige erfolgreiche Europaschaukühe in Traboch am Start. In Summe 500 Tiere wurden den Preisrichtern vorgestellt.
Als Grandchampion gab Erhart Junker der Artes-Tochter WFD Regale von Rupert Wenger und Martin Rübesam aus Maishofen (Sbg.) den Vortritt vor der ebenfalls im Stall von Wenger stehenden Atwood-Tochter Royal, welche im Gemeinschaftsbesitz von Wenger, Kronberger und Hartl ist.
Den Titel „Beste selbst gezüchtete Kuh Österreichs“ und „Honorable Mention“ holte sich die jugendliche Rosalina (Joyboy Red) von Familie Sprenger (Sprenger Holsteins) aus Fügen (T) mit einer Lebensleistung von 75.000 Milch-kg. Rosalina wurde auch Euterchampion. Bei den jüngeren Kühen holte Royality (Sid) von Josef Garzaner aus Fritzens (T) den Eutersieg. Der Juniorchampionstitel ging an Jomagro GC Hazienda (Gold Chip) von Margit Großpötzl aus Sigharting (OÖ). Sie war damit die einzige Championskuh aus einem anderen Bundesland als Salzburg und Tirol. Den Erfolg komplettierten die Salzburger Holsteinzüchter noch mit dem Gewinn des Bundesländerbewerbs.
Bei den Jerseys mit Miss Tequila von Christoph Borg aus Beschling (Vbg.) und Hailey von Johann Hirschhuber aus Weerberg (T) sind zwei Tequila-Töchter Junior- bzw. Seniorchampion.

Den Sieg im Typbewerb holte Thomas Ulbing aus Villach mit Dolly (Ladd P Red).
Foto: Holstein Austria

Tanja von Georg Schneider siegte beim Braunvieh
Beim Braunviehbewerb kürte der Tiroler Preisrichter Gerhold Riedl die Vigor-Tochter Tanja von Georg Schneider aus Egg (Vbg.) zur Gesamtsiegerin. Den Reservesieg holte sich die Jongleur-Tochter Kränzli von Hansjörg Taxacher aus Fügen vor der Jongleur-Tochter Memphis von Hermann Knapp aus Weerberg, welche auch zur besten selbst gezüchteten Braunviehkuh der Schau ausgezeichnet wurde. Gesamteutersiegerin bei Braunvieh wurde die Jongleur-Tochter Wali aus dem Betrieb Georg Nigsch aus Sonntag vor der Vigor-Tochter Tanja von Georg Schneider aus Egg.
Bei den Rassen Grauvieh stellte Daniel Gisler Lissi (Setho) von Markus Hartmann aus Dünserberg (Vbg.) und bei den Pinzgauern Munter (Rat) von der landwirtschaftlichen Fachschule Bruck an die Spitze.
Mit großer Spannung haben viele Besucher den Fleckviehbewerb verfolgt. Trotz der Tatsache, dass nur steirische Tiere dabei waren, galt diese Konkurrenz für viele als Gradmesser für die Bundesfleckviehschau in Maishofen. Zum Champion erklärte Erhart Junker die Inros-Tochter Tina von Engelbert Sitka aus Miesenbach bei Birkfeld vor der Ödstein-Tochter Bruni von Maria und Heinrich Eichberger aus St. Margarethen bei Knittelfeld. Beide Kühe waren auch in Maishofen dabei und spielten dort laut Experten eine vielbeachtete Rolle in der Siegerauswahl. Tina wurde in Gruppe 5 der Jungkühe an erster Stelle gereiht und Bruni wurde gar Bundesreservesieger (!) unter den mittleren Kühen.
Im Rahmen der Verkaufsveranstaltung „Dairy Grand-Prix Sale“ konnten trotz verhaltenen Interesses alle 28 Tiere zugeschlagen werden. Der Durchschnittspreis belief sich auf 3748 Euro, das Embryonenpaket erzielte 2700 Euro. Den Tageshöchstpreis von 6400 Euro erzielte die Goldwyn-Tochter Wilcor Goldwyn Fallujah ET. Von den 28 Verkaufstieren gingen drei nach Deutschland, zwei nach Südtirol und ein Tier sowie das Embryonenpaket nach Slowenien. 22 Tiere blieben in Österreich. Infos: www.holstein.at

Hans Terler, Arge Holstein Austria

- Werbung -
Vorheriger ArtikelDas schönste Bauernhaus steht im Bezirk Braunau
Nächster ArtikelKennzeichnung bei verarbeiteten Eiern gefordert