Hauptpreis: Legehennen ermöglichen Vollerwerb

Sieglinde und Gerald Grimps mit ihren beiden Kindern Laura und Tobias ©Ja! Natürlich/Michael Reidinger
Sieglinde und Gerald Grimps mit ihren beiden Kindern Laura und Tobias ©Ja! Natürlich/Michael Reidinger
Der Lenznhof liegt in Julbach im schönen Mühlviertel. Vor elf Jahren haben Gerald Grimps und seine Frau Sieglinde den landwirtschaftlichen Betrieb von seinen Eltern übernommen und im Nebenerwerb weitergeführt. Es erfolgte eine schrittweise Umstellung von Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung. Ein Jahr nach der Übernahme wurde auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt.

Verpachten war keine echte Alternative

Das Jahr 2014 mit seiner Dürre und den Engerlingschäden zwang sie zur Reduktion der Mutterkuhherde. Durch den damit verbundenen Einnahmenrückgang stand man vor der Entscheidung den Betrieb entweder zu verpachten oder nach Alternativen umzusehen. “Wir waren beide berufstätig und wollten aber am Leben unserer beiden Kinder Tobias (10) und Laura (8) mehr teilhaben, als dies ein 40-Stundenjob zulässt. So war für uns klar, die Landwirtschaft zu erhalten und auszubauen”, betonen die beiden Betriebsführer. Die Suche nach Alternativen brachte sie über Schafe, Ziegen und Masthühner schließlich zu den Legehennen. Nach Besichtigung zahlreicher Betriebe wurde ein Konzept erstellt und mit der Planung begonnen. “Einerseits wurde dem Tierwohl ein besonderes Augenmerk geschenkt, andererseits sollte auch den Kunden die Qualität der Produkte näher gebracht werden”, erklärt Gerald Grimps. Mitte Februar 2015 war der Stall bezugsfertig und die ersten Legehennen wurden eingestellt. Auch das Freilandgelände wurde mit 60.000 Quadratmeter sehr großzügig angelegt. Insgesamt tummeln sich dort bis zu 6000 Bio-Hühner. Bei der Suche nach einem Vertriebspartner traf man auf die Eier-macher GmbH aus Schlierbach. Das tierfreundliche Konzept “Zu jeder Henne ein Hahn” sagte den Grimps zu und man entschied sich zur Teilnahme an dem Pilotprojekt. Neben dem Fixabnehmer setzt man zusätzlich aber auch auf Direktvermarktung. Kunden können sich im Eierverkaufsraum rund um die Uhr selbst bedienen. “Wir waren überrascht wie schnell sich die Qualität unserer Eier auch ohne Werbung herumgesprochen hat”, so die beiden Vollerwerbslandwirte, die ihr großes Ziel durch diese erfolgreiche Umstrukturierung erreicht haben.

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