Der Wolf stellt für die Salzburger Almwirtschaft ein aktuell nicht lösbares Problem dar. Bauernbund-Landesobmann Rupert Quehenberger schlägt Alarm: „Die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist in Gefahr. Mit dem Auftreten des Wolfes in vielen Teilen des Landes samt einhergehender Risse von Tieren sind viele Bäuerinnen und Bauern verunsichert und überlegen, die Großteiles verbreitete Weidehaltung aufzugeben.“ Dies hätte gravierende Auswirkungen auf unsere wunderschöne Kulturlandschaft. Die Almen würden ohne Bewirtschaftung in kürzester Zeit zuwachsen und verwildern.

Wolfsmanagementplan umsetzen

Salzburg hat seine Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht. „Als einziges Bundesland Österreichs haben wir einen Wolfmanagementplan, der gemeinsam mit allen relevanten Institutionen und den NGOs ausgearbeitet wurde. Dieser gibt uns eine klare Handlungsanleitung, was bei Problemwölfen zu tun ist“, so Quehenberger. Nach den Ereignissen in Rauris und Uttendorf besteht dringender Handlungsbedarf: „Es ist erwiesen, dass wir es hier zumindest mit einem Problemwolf zu tun haben. Im Namen der Salzburger Bäuerinnen und Bauern und im Sinne des Schutzes unserer Herdentiere fordere ich alle politisch Verantwortlichen dazu auf, vorgesehenen Maßnahmen im Salzburger Wolfsmanagementplans umzusetzen und die Entnahme und damit den Abschuss des Wolfes schnell zu bewilligen.“

„Im Namen der Salzburger Bauern fordere ich alle politisch Veranwortlichen dazu auf die Entnahme des Wolfes schnell zu bewilligen.“

Weideschutzzonen einrichten

Der Salzburger Bauernbund steht voll inhaltlich hinter dem Wolfsmanagementplan. Allerdings ist es nun dringend an der Zeit, gewisse Fakten anzuerkennen. „Wir fordern Weideschutzgebiete wo eine Umsetzbarkeit des Herdenschutzes nicht gegeben ist, nur so ist ein Weiterbestand unserer Weidewirtschaft, wie wir sie kennen, möglich. Eine gesetzliche Regelung, um eine Regulierung von Wölfen zu ermöglichen, ist unerlässlich.“ Quehenberger warnt weiters vor den möglichen Konsequenzen, falls nicht bald eine Lösung gelingt: „Bereits jetzt treiben zahlreiche Betriebe ihre Tiere nicht mehr auf die Almen auf, da sie keine Handhabe gegen die Wolfsrisse haben. Nicht nur auf den Almen, sondern mittlerweile auch schon auf Weiden, besteht erhöhtes Gefahrenpotenzial.

Kulturlandschaft in Bedrängnis

Durch die mögliche Nicht-Bewirtschaftung der Almen und Weiden gerät die Kulturlandschaft in ihrem jetzigen Zustand in Bedrängnis. Das hätte gravierende Auswirkungen, auf die Lebensmittelproduktion ebenso wie auf den Tourismus, denn die Almen und Weiden sind schließlich die Visitenkarte Österreichs.“

Der ländliche Raum ist in Salzburg Lebensraum und Kulturlandschaft. Die Zeit drängt, denn die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Experten rechnen mit biszu 500 Wölfen, sollte sich deren Population in Österreich in den nächsten 15 Jahren ungehindert weiterentwickeln.

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  • Wolf 1 ID76793 (1): agrarfoto.com
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AUTORred.EH
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