Gut zu wissen, was Vorbildwirkung ist

Herausgeberkommentar von Maria Sauer, Bauernbund-Direktorin Oberösterreich

Maria Sauer, Direktorin des Oberösterreichischen Bauernbundes, ist die erste Frau im Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesforste. ©BZ
Maria Sauer, Direktorin des Oberösterreichischen Bauernbundes, ist die erste Frau im Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesforste. ©BZ

Groß war die Aufregung über die Zusammensetzung der Speisekarte im Tiroler Haus während der Ski-WM, vor allem was die Herkunft gewisser Zutaten betraf. Aufgetaucht ist das deshalb, weil in der Schweiz seit 20 Jahren eine Herkunftskennzeichnungspflicht gilt. Diese Herkunftskennzeichnung fordern auch wir für den Groöküchen- und Kantinenbereich. “Skandale” wie bei der WM helfen mit, das Bewusstsein der Menschen zu steigern, genau hinzuschauen, wo denn die Lebensmittel, die sie essen, herkommen. Die Kampagne “Gut zu wissen, wo es herkommt” unterstützt diesen Trend. Denn vor allem in der Groß-Gastronomie ist extrem viel möglich. Mit dem Bestbieterprinzip sind die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Es gilt nun, die Küchen, die in öffentlicher Hand sind, dazu zu bewegen, sehr genau auf die Herkunft zu schauen. Schließlich ist der Staat der Normengeber bei Tierschutz, Umweltschutz und den Verordnungen bei der Produktion. Der Handel setzt gern noch eins drauf, das vor allem kostenseitig bei den Bauern hängen bleibt. Will man die Wertschöpfung im Land halten, vor allem bei Frischeprodukten in der Ernährungskette, darf gefordert werden, dass die öffentliche Hand die österreichischen Produkte mit den höheren Standards einkauft. Und da schadet es sicher nicht, wenn bei allen Veranstaltungen, an denen die Bauernschaft maßeblich beteiligt ist, mit gutem Beispiel vorangegangen wird! Nicht, dass wir bei einer Mostkost etwa an den Pranger gestellt werden, weil die Pute einige Flugstunden zu viel auf der Brust hat.

E-Mail: sauer@ooe.bauernbund.at

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