Landesrat Christian Gantner und die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz luden zum gemütlichen Grillfest, bei dem das Miteinander, der Austausch und die Anerkennung für das freiwillige Engagement im Mittelpunkt standen.
„Mehr als 120 Ehrenamtliche haben in den vergangenen Wochen bei jedem Wetter dafür gesorgt, dass tausende Amphibien sicher aus ihren Winterquartieren zu ihren Laichgewässern gelangen konnten. Ohne das Engagement der vielen Freiwilligen wären die Schutzbemühungen nicht machbar. Ihnen allen danke ich dafür sehr“, sagte der Landesrat.
Gantner: „Wer sich für den Artenschutz einsetzt, erlebt die Natur nicht nur aus nächster Nähe, sondern leistet auch einen Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt.“
Die diesjährige Amphibiensaison in Vorarlberg zeigt, wie wirkungsvoll die Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden und Freiwilligen sein kann. Insgesamt waren heuer 145 Personen in den Amphibienschutz eingebunden, davon mehr als 120 ehrenamtlich. Über das gesamte Landesgebiet verteilt wurden 35 Amphibienzugstellen betreut, fünf davon zum ersten Mal. Besonders häufig angetroffen wurden Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche. Allein an der Zugstelle Levner Weiher in Feldkirch konnten an nur einem Abend über 500 Erdkröten gezählt werden. Für die Dauer der gesamten Frühjahrswanderung wurden mehr als 2.000 Tiere dokumentiert.
„Wer sich für den Artenschutz einsetzt, erlebt die Natur nicht nur aus nächster Nähe, sondern leistet auch einen ganz praktischen Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt. Dieses Zusammenspiel aus persönlichem Einsatz und gelebtem Naturschutz ist etwas ganz Besonderes“, betonte Gantner.
Vier Amphibienarten vom Aussterben bedroht
Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen. Sie benötigen naturnahe Lebensräume und Gewässer zur Fortpflanzung und sind besonders anfällig für Lebensraumverluste etwa durch Zerschneidung sowie Schadstoffbelastung. Insgesamt kommen in Vorarlberg 14 Amphibien-arten sowie eine Hybrid-Art vor. Die Hälfte davon gilt als gefährdet, vier Arten sind vom Aussterben bedroht.
Artenschutz als oberstes Ziel
Die Amphibienwanderungen finden je nach Höhenlage und Standort zwischen Mitte Februar und Anfang Mai statt – oftmals kommt es zu massenhaften Wanderbewegungen. Eine Erdkröte braucht rund 15 bis 20 Minuten, um eine zweispurige Straße zu überqueren – so wird klar, wie wichtig dieser Schutz ist. Daher werden an besonders wichtigen Zugstellen entlang von Straßen mobile Amphibienzäune aufgestellt und mit der Unterstützung von Freiwilligen die Amphibien sicher über die Straße gebracht. Ist das Aufstellen eines Zaunes nicht möglich, weisen entsprechende Hinweisschilder auf die Amphibienwanderung hin.
Das Schutzprogramm wird vom Land gemeinsam mit Gemeinden, Straßenmeistereien, dem Umweltbüro Grabher, der Firma Gabriel und der Koordinierungsstelle Amphibienschutz getragen. Ziel ist es, den Erhalt gefährdeter Arten durch gezielte Maßnahmen wie Amphibienschutzzäune, Informationsarbeit und Lebensraumverbesserungen langfristig zu sichern.
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- Grillfest: Land Vbg./7PRO.TV