Gmundner Milch: Quo vadis?

Nachdem die Wettbewerbsbehörde grünes Licht für die Fusionierung mit der Salzburg Milch gegeben hat, liegt der Gmunder Molkerei nun auch ein Angebot des bayerischen Milchwerks Jäger vor.

Salzburg oder Bayern? Noch ist unklar, wohin die Reise für die Gmundner Milch geht.

Wie bereits in der BauernZeitung auch online berichtet, haben die Eigentümervertreter der Gmundner Molkerei in den vergangenen Wochen intensiv mit der Salzburg Milch über eine mögliche Fusionierung verhandelt. Für die beabsichtige Verschmelzung hat nun auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) bereits grünes Licht gegeben, allerdings unter Auflagen. Diese sollen vor allem die Milchbauern schützen und beinhalten – für die Dauer von sechs Jahren – unter anderem eine Abnahmegarantie, Milchlieferverträge, die Möglichkeit des Direktvertriebs sowie die getrennte Erfassung von konventioneller Milch, Bio- und Heumilch. „Die Verpflichtungszusagen ermöglichen ein Fair-Play in der Lieferkette. Gerade bei einem so wichtigen Produkt wie der österreichischen Milch ist es essentiell, die Versorgung nachhaltig sicherzustellen“, so BWB-Leiterin Natalie Harsdorf-Borsch.

Jäger sorgt mit Angebot für Knalleffekt

Drei Tage später sorgt das bayerische Milchwerk Jäger mit einer Aussendung für einen echten Knalleffekt. Die älteste bestehende Privatmolkerei Deutschlands, die bereits seit 2019 als Kooperationspartner fungiert, bietet den Gmundnern nun eine Alternative zur Fusion mit der Alpenmilch Salzburg an. Zu diesem Schritt sei das Unternehmen auch von Lieferanten der Gmundner motiviert worden. Angeboten wird im Rahmen einer Kapitalbeteiligung die Sicherung des Standortes Gmunden als Käserei und somit auch weiterhin die Verarbeitung der Milch vor Ort. Mittelfristig sei auch der Ausbau und damit verbunden die Verarbeitung der österreichischen Milch geplant, die derzeit zu Jäger nach Bayern geliefert wird. Zudem soll die Eigenständigkeit der Gmundner Genossenschaft bestehen bleiben.
Mittlerweile hat die Gmunder Molkerei das vorliegende Angebot vom Milchwerk Jäger bestätigt: „Im Sinne der Mitglieder sehen es die Gremien der Genossenschaft als ihre Verpflichtung, auch dieses Angebot zu prüfen, um für alle Milchlieferanten die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können“, so der O-Ton in der Aussendung. Die Entscheidung darüber wird von den Mitgliedern im Zuge einer Generalversammlung, die dem Vernehmen nach Ende Juli stattfinden soll, gefällt.

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  • WSammelwagen: Gmundner Milch
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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