Glyphosat-Entscheidung erneut vertagt

Glyphosat ist für Österreichs Landwirte ein Hilfsmittel zur erosionsmindernden Bodenbearbeitung.

Die EU-Zulassung des Wirkstoffes Glyphosat bleibt in der Warteschleife. Eine für Mittwoch, 25. Oktober, erwartete Entscheidung des zuständigen EU-Fachausschusses kam nicht zustande.

Nächster Termin: 6. November

Als nächster möglicher Termin wurde aus Diplomatenkreisen der 6. November genannt. Laut Ankündigung der Kommission habe man die Positionen der EU-Staaten zu Glyphosat „zur Kenntnis genommen“. Gegen den vorliegenden Vorschlag sind dem Vernehmen nach Frankreich und Österreich. Auch Italien und Deutschland gelten als kritisch. Demgegenüber scheint die EU-Kommission vorerst an dem ursprünglich geplanten zehnjährigen Verlängerungszeitraum festzuhalten. Er biete einen hohen Schutz für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt und basiere auf wissenschaftlichen Grundlagen, hieß es.

Bisherige Zulassung läuft am 15. Dezember aus

Die Zulassung von Glyphosat in der EU läuft am 15. Dezember 2017 aus. Mit dem in dieser Woche publik gewordenen Vorschlag, die Zulassungszeit von Glyphosat in der EU auf fünf bis sieben Jahre zu reduzieren, wollte die Kommission die „breitest mögliche Unterstützung” der Länder für eine Verlängerung ausloten.

Das EU-Parlament hatte am Dienstag eine schrittweise, aber dann vollständige Abschaffung des Wirkstoffs Glyphosat nach fünf Jahren bis 2022 verlangt. Das Herbizid soll dann außerhalb der Landwirtschaft verboten werden und in fünf Jahren komplett vom EU-Markt verschwinden.

Für oder gegen eine Zulassung muss im Rat mit qualifizierter Mehrheit entschieden werden. Nötig dafür sind mindestens 16 Staaten, die für 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Gibt es bis Ende des Jahres keine Mehrheit für eine Verlängerung, wäre Glyphosat ab 2018 in der EU verboten.

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  • Senf Totalherbizid Web: agrarfoto.com
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AUTORHans Maad
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