Getreidemarkt KW 07/2017: Weltweite Getreidebestände eher rückläufig – Terminmärkte freundlicher

Wasde-Report für Februar weist niedrigere Endlager aus; Bahntransporte nach Italien kommen wieder in Bewegung

 ©Agrarfoto.at
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Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzte in seinem jüngsten Monatsbericht (WASDE-Report für Februar) die weltweiten Weizen-, Mais- und Getreide- sowie auch Ölsaatenbilanzen nunmehr weniger schwer ein als noch im Jänner. Deutlich verringerte Ernteerwartungen für Indien und Kasachstan lieöen die Schätzung der globalen Weizenernte zurückgehen.
Gleichzeitig setzte der Bericht den Weizenverbrauch dank höher erwarteter Verfütterung hinauf. An Mais soll zwar mehr als vor einem Monat angenommen erzeugt werden, doch setzte der Report den Verbrauch noch mehr hinauf und nahm die Endbestandsschätzung zurück. Die internationalen Terminmärkte reagierten freundlich.

Eisenbahnstau nach Italien kommt in Bewegung

Heimische Händler berichten, dass in den Rückstau durch die von der italienischen Staatsbahn nicht abgefertigten Güterwaggons mit österreichischen Getreidelieferungen kürzlich etwas Bewegung gekommen sei. Einzelne Destinationen würden nun wieder bedient, andere noch nicht. Damit löse sich zwar der Stau noch nicht, es komme aber zumindest Hoffnung auf und erste Leerwaggons würden für neuerliche Touren retourkommen. “Wenn wir nun doch nur ein Monat der Vermarktungssaison verlieren, können wir das unter Umständen noch aufholen”, so ein Marktbeteiligter.

An der Wiener Produktenbörse brachte die Notierungssitzung am Mittwoch der Vorwoche neuerlich wenig Bewegung. Möglicherweise bremsen auch die Semesterferien etwas den Geschäftseifer. Premium- und Mahlweizen gaben einen Deut nach, Qualitätsweizen und Futtergerste legten etwas zu. Ein wenig niedriger notierten auch Futterweizeneinfuhren aus dem – vermeintlich östlich von Österreich gelegenen – EU-Raum. Hier wähnen Brancheninsider, dass es auch zu einer leichten Entspannung in der Transportlogistik gekommen sein könnte. Noch immer aber sei die Donau nicht durchgängig bzw. ganztägig befahrbar gewesen. Aber auch hier setzt man auf Zeit – beziehungsweise einsetzendes Tauwetter und Schmelzwasser.

Als “etwas verrückt” bezeichnen Händler den Sojaschrotmarkt mit schwer nachvollziehbaren – diesmal nach oben gerichteten – Preissprüngen.

Christian Posekany, AIZ

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