Getreidemarkt KW 38/2019: Internationale Getreide-Terminbörsen etwas freundlicher gestimmt

Während das US-Landwirtschaftsministerium vorigen Donnerstag in seinem monatlichen WASDE-Bericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen die Prognose für die Weizenendlager nach der Saison 2019/20 etwas hinaufsetzte, nahm es die für die Endbestände von Mais und Sonnenblumen zurück. Insbesondere die Erträge beim wichtigen Exporteuer USA wurden niedriger angesetzt. Die weltweiten Terminbörsen reagierten freundlich auf den Bericht und auch darauf, dass die USA den Absatz von Ethanol auf Maisbasis ankurbeln wollen und im Handelskonflikt mit China Zeichen der Deeskalation gesetzt wurden. Weizen zur Lieferung im Dezember an der Pariser Euronext erholte sich zu Wochenanfang bis auf 170 Euro pro t. Ebenso legten Mais und in Chicago auch Sojabohnen zu – und in deren Gefolge sowie angesichts der weltweit kleinsten Ernte seit drei Jahren auch der Raps an der Euronext.

In Österreich setzt Bewegung ein

In den Kassamarkt für Brotweizen in Österreich sei Bewegung gekommen, heißt es von Händlern. Nachfrage komme sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Dabei könne das am vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse notierte Preisniveau gehalten werden, und auch anfänglich kolportierte schwächere Qualitäten seien kein Thema mehr. Vor allem die Preise im Exportgeschäft bewegten sich am oberen Rand des Preisbandes. Dabei erhalten die Preise auch Unterstützung vom anziehenden Niveau der einfacheren Qualitäten wie Mahlweizen, weil dessen Anteile an der Ernte 2019 doch wieder kleiner sind als noch während der Druschkampagne geschätzt. Premium- und Qualitätsweizen gaben zwar einen Deut nach, die Notierungen sollten sich allerdings jetzt stabilisieren.

Dabei blickt der heimische Markt auch auf die internationalen Trends, wo dürrebedingte Ertragseinbußen bei den Weizenernten auf der Südhalbkugel immer stärker in den Fokus rücken.

Die Mahlroggenpreise finden nach wie vor einen Deckel in gegenüber der Ernte 2018 reichlicher verfügbaren Mengen in Österreichs Nachbarschaft. Insbesondere beim Bioroggen sollen dem Vernehmen nach große Mengen an Überlagern aus Vorjahren wie ein Damoklesschwert über dem Markt schweben.

Die Maisernte ist nunmehr richtig losgegangen, wobei die Feuchtigkeitsgehalte im Nassmais auf brauchbare Werte habe sinken lassen. Damit setzte auch hier eine nennenswerte Mengenbewegung ein und man sei guter Dinge, dass die Preise nun ihren Boden gefunden hätten.

Christian Posekany, AIZ

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