Getreidemarkt KW 41/2018: Euronext-Weizen etwas befestigt, Logistikprobleme in Europa

Die Weizennotierungen an der Euronext haben etwas Auftrieb. Gründe dafür sind ein schwächerer Euro, anziehende Exportpreise russischen Weizens sowie Gerüchte, die auf Rekordtempo laufenden Weizenausfuhren Russlands könnten nach der sehr schlechten Ernte des heurigen Sommers doch begrenzt werden. Der Pariser Dezember-Mahlweizenkontrakt startete bei 203,25 Euro/t in die laufende Woche. Im innereuropäischen Handel blockiert Niedrigwasser auf wichtigen Wasserstraßen den Ausgleich zwischen der Überschussregion im östlichen und südöstlichen Teil des Kontinents mit dem dürrgeplagten Norden.

Premiumweizen – Preisband wurde breiter

An der Wiener Produktenbörse hat sich der Trend der Vorwochen am Premiumweizenmarkt fortgesetzt. Während die obere Notierung unverändert die 200-Euro-Marke halten konnte, gab die untere Notierung neuerlich nach. Das für manche Marktteilnehmer unverständlich breite Preisband des Aufmischweizens erweiterte sich damit auf 11 Euro/t. Neuerlich wurden Preise für Premiumweizeneinfuhren notiert. Diese liegen inklusive Transportkosten zum Abnehmer in Niederösterreich nur eine Spur über den heimischen Ab-Station-Preisen, was einen deutlich geringeren Warenwert bedeutet als für die Ware aus österreichischem Anbau. Marktteilnehmer fragen sich zusehends, welchen Sinn diese Einfuhren von Premiumweizen hätten, wenn doch genug davon im Inland vorhanden sei und damit vor allem Exportmärkte bedient würden, und was die niedrigen Produktpreise der Importe suggerieren sollten, wenn für heimische Ware im Export deutlich bessere Preise erzielbar seien. Auch Durum-Weizen kommt vergleichsweise billig aus dem EU-Ausland.

Mahlroggen tauchte nach mehrwöchiger Pause wieder am Kursblatt auf, wobei sich dieser gegenüber Mitte September um 2,0 Euro/t befestigen konnte und ab Station spürbar höher liegt als CPT-Preise von Einfuhren.

Ebenfalls bestätigte sich der Trend zu festeren Futtergetreidepreisen. Die Futtergerstenotierung stieg neuerlich ebenso wie die von Hafer. Futterweizenimporte liegen preislich fast gleichauf mit solchen von Mahlweizen. Inländischer Futtermais konnte diesmal seine Preise halten, während Lieferungen aus östlichen Nachbarländern einschließlich Transport kaum höher notieren.

Raps zog zwar etwas an, es fehlt aber noch die nötige Preisspreizung zum Weizen, um diese Frucht für die Produzenten attraktiv zu machen.

Christian Posekany, AIZ

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